Er wurde 75: XY-Legende Konrad Toenz ist an Krebs gestorben

Ismaning (wel) – Traurige Nachricht aus der Schweiz: Konrad Toenz, ehemaliger  XY-Moderator im Aufnahmestudio Zürich, ist gestorben. Am vergangenen Sonntag erlag er einer heimtückischen Krankheit: Krebs. Konrad Toenz ist 75 Jahre alt geworden.

Eigentlich Radiojournalist kam Konrad Toenz 1976 zu XY, das damals noch als Eurovisionssendung sowohl in Deutschland als auch in Österreich und in der Schweiz ausgestrahlt wurde. In allen drei Ländern gab es eigene Aufnahmestudios. In Liveschaltungen wurden von dort aus Fahndungen und Studiogespräche in die XY-Sendungen integriert.

Fahndungen aus der Polizeikantine
Konrad Toenz‘ Moderatorentisch und die Telefonplätze für die Hinweisaufnahme wurden jedes Mal eigens für die Sendung in der Kantine der Kantonspolizei Zürich aufgebaut. Vor dem Polizeigebäude stand ein Übertragungswagen des Schweizer Fernsehens, über den die Beiträge via Satellit in die Live-Sendung eingespielt wurden.

22 Jahre lang moderierte Konrad Toenz neben seinem Wiener Pendant Peter Nidetzky und XY-Gründer Eduard Zimmermann. Doch die Radio- und Fernseharbeit stellte nur ein Teil seiner journalistischen Tätigkeit dar. Hauptsächlich war er Miteigentümer, Geschäftsführer und von 2000 bis 2011 schließlich Verwaltungsratsmitglied einer Redaktion, die sich mit Medienbeobachtung befasste.

Kult-Bar in Berlin
Den Job bei XY hatte Konrad Toenz 1976 von dem legendären Werner Vetterli (+ 2008) übernommen, der als Redakteur des Schweizer Fernsehens neben zahlreichen anderen Verpflichtungen auch weiterhin im Hintergrund für XY tätig war. Die Medien bescheinigten Konrad Toenz einen „trockenen Moderationsstil“, der dem ernsten Thema durchaus angemessen war. Außerhalb der Sendung lernte man den Vollblut-Journalisten als liebenswerten Gesprächspartner kennen, der einen trockenen Schweizer Humor pflegte.

Dass er – wie Viele(s) bei XY – irgendwann zum Kultobjekt wurde, fand Toenz höchst amüsant. Er sah es als Ehre an, dass eine Cocktailbar in Berlin nach ihm benannt wurde. Mehrfach besuchte er das Lokal, in dem noch heute unter anderem der alten XY-Zeiten gedacht und in Zukunft besonders des Namensgebers gedacht wird.

23.02.2015  wel