Erkenntnis nach XY: Betrüger stahl Passbild von fremder Homepage

Dank XY hat sich für die Kripo Osnabrück eine Spur erledigt. Aber nicht so, wie es sich die Polizei erhofft hatte. Kurz nachdem in der Sendung vom 26. August das Bild eines unbekannten mutmaßlichen Kreditbetrügers ausgestrahlt war, meldete sich der Mann auf dem Foto. Es war nicht der Täter, sondern ein unbescholtener Badener. Der Täter, ein hochkarätiger Kreditbetrüger, hatte das Bild von der Homepage des Mannes geklaut.

Schock in der Abendstunde. Als ein knapp 50-jähriger IT-Berater aus Baden-Württemberg XY schaute, sah er plötzlich sein Portrait in der Fahndungssendung. Ein Kreditbetrüger hatte es von der Firmenhomepage des Beraters heruntergeladen und in einen gefälschten Ausweis montiert. Damit beantragte er bei mehreren Banken Kredite. Seine Beute bisher: rund 600.000 Euro.

Nach dem ersten Schreck rief der Zuschauer sofort im XY-Aufnahmestudio an und erklärte: „Ich bin der Mann auf dem Foto.“ Es stimmte. Aber er war nicht der Gesuchte, das war schnell klar. Er schickte seine Homepage zur Kripo in Osnabrück. Dort stellten die Beamten fest: Das Portrait auf der Homepage war genau das Bild, mit dem sie seit Monaten nach einem unbekannten Kreditbetrüger fahndeten. Damit steht die Kripo in diesem Fall wieder am Anfang. Denn bei seinen Betrügereien ist der Mann nur einmal persönlich in Erscheinung getreten – bei der Eröffnung eines Kontos. Dabei war der gefälschte Ausweis mit dem Bild kopiert worden. Es war der einzige konkrete Anhaltspunkt auf seine Person. Ansonsten hatte er per Internet agiert.

Bilder gegen Missbrauch schützen!
Für Hauptkommissar Andreas Potthoff, der den Hinweis im XY-Studio entgegen nahm, ein ernüchterndes Ergebnis. Sein Kommentar: „So etwas kommt leider immer öfter vor, weil die meisten Bilder auf Homepages nicht gegen unbefugtes Downloaden gesichert sind.“ Sein Tipp: „Man sollte Programme benutzen, mit denen man Bilder so sichern kann, dass sie beim Herunterladen verzerrt und damit unbrauchbar werden.“

Weitere Sicherheitstipps findet man u.a. auf den Internetseiten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

26.08.09  wel