Erst klicken – dann Zustellung? Betrüger wollen Geld für angebliche Päckchen

Immer häufiger nutzen Kriminelle Textnachrichten, um Schadsoftware zu verbreiten oder persönliche Daten von Handynutzern abzugreifen. So zum Beispiel beim sogenannten «Smishing».  Das ist eine Wortschöpfung aus den Begriffen SMS und Phishing – dem Diebstahl von Zugangsdaten über gefälschte Nachrichten oder E-Mails. Dabei werden gefälschte SMS verschickt, die die Empfänger zum Aufrufen eines schädlichen Links bewegen sollen.

Die Betrugsmasche läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Die Betrüger verschicken eine SMS mit der Aufforderung, einen Link anzuklicken. Dabei machen sie sich die hohe Nachfrage beim Versand- und Onlinehandel zunutze und täuschen beispielsweise nicht bezahlte Gebühren oder Probleme bei der Zustellung einer Paketsendung vor.

Viele kriegen Pakete  
Da viele Menschen tatsächlich ein Paket erwarten, folgen sie der Aufforderung in der SMS. Die Links führen in der Regel auf Phishing-Seiten. Auf diesen sollen die Empfänger beispielsweise persönliche Daten zur Bestätigung der Sendung eintragen, weil es angeblich Probleme bei der Zustellung des Pakets gegeben hat. Oder sie sollen sogar Zahlungs- bzw. Kontodaten hinterlegen, damit angeblich nicht bezahlte Zoll- oder Portogebühren beglichen werden können.

In anderen Fällen wird bei Aufruf des Links Schadsoftware auf das Smartphone installiert. Sie haben das Ziel, weitere Daten auf dem Gerät auszulesen oder zu manipulieren. Die eingegebenen Daten nutzen die Kriminellen dann für Identitätsdiebstahl, Versand von Spam oder für weitere hinterhältige Phishing-Aktionen.

Die Polizei warnt:

  • Tippen Sie unter keinen Umständen auf den Link!
  • Löschen Sie die Nachricht und sperren Sie die Absender-Nummer!
  • Fragt Ihr Telefon, ob eine App installiert werden soll, bestätigen Sie das auf keinen Fall!

Wie kann man sich vor Smishing schützen? 

  • Ignorieren Sie die SMS und antworten Sie nicht darauf! So kann die Nachricht auch keinen Schaden anrichten.
  • Richten Sie über Ihren Mobilfunk-Anbieter eine Drittanbieter-Sperre ein!
  • Sperren Sie „Apps aus unbekannten Quellen“ im App- bzw. Playstore!
  • Installieren Sie eine Antivirensoftware!
  • Prüfen Sie den Status einer erwarteten Sendung in der Sendungsverfolgung des jeweiligen Transportanbieters anhand der Sendungsnummer, die Ihnen vom Onlineshop-Betreiber mitgeteilt wurde!
  • Seien Sie misstrauisch insbesondere bei sogenannten Short-Links, da hier das eigentliche Ziel des Links nicht erkennbar ist!

(Quelle: polizei-beratung.de)

Symbolfoto: StockSnap / Pixabay

10.10.23  wel