Es wird immer mehr „gekloppt“

Gewalt unter den Fans der Profi-Fußballligen wächst

Osnabrück (dapd). Randale und Gewalt im Umfeld von Fußballspielen der ersten und zweiten Liga greifen immer stärker um sich. Wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» berichtet, hat die Polizei in der abgelaufenen Spielzeit 6.043 Strafverfahren gegen Fans der 36 Profiklubs eingeleitet, was einen neuen Höchststand bedeutet. Das geht aus dem bisher unveröffentlichten Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hervor, der dem Blatt vorliegt.

In etwa jedem vierten Fall ging es um Körperverletzung, auch Verfahren wegen Sachbeschädigung, Landfriedensbruchs oder Widerstands gegen die Polizei waren häufig. Die Zahl der Verletzten im Zusammenhang mit Spielen beider Bundesligen stieg mit 784 in der Spielzeit 2009/2010 auf den höchsten Stand seit zwölf Jahren. In der Saison zuvor waren es noch 579 Verletzte gewesen.

Nach Angaben der Polizeibehörden sei der Kreis der «gewaltbereiten, gewaltgeneigten oder gewaltsuchenden Fans» in den beiden Bundesligen ebenfalls deutlich größer geworden. Die Polizei gehe nach den aktuellsten Zahlen von 8.765 sogenannten «Störern» aus, 855 mehr als in der Spielzeit zuvor.

1,76 Millionen Stunden Arbeit dür die Polizei
Die Einsatzzeiten der Polizei bei den Spielen beider Bundesligen sind in der abgelaufenen Saison ebenfalls auf den höchsten Wert seit zwölf Jahren gestiegen. 1,76 Millionen Arbeitsstunden bedeuteten ein Plus von rund 15 Prozent. Damit waren rechnerisch 1.354 Polizisten von Bund und Ländern ausschließlich für Fußballspiele eingesetzt. Für den Steuerzahler ist das ein teures Vergnügen: Nach Berechnungen der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) kostete die Sicherheit des Spitzenfußballs in der Saison 2009/2010 erstmals mehr als 100 Millionen Euro.

Foto: Oliver Weber / pixelio.de

12.04.2011 dv