Explosion in Salzgitter

Familie ausgelöscht - Ermittler vermuten eine Beziehungstat

Salzgitter (dpa). Eine dreiköpfige Familie ist in Salzgitter bei einer Wohnungsexplosion getötet worden – Hintergrund könnte ein Familiendrama gewesen sein. Die nach einem lauten Knall von einer Anwohnerin gestern Morgen um halb sieben alarmierten Rettungskräfte stießen nach dem Löschen der Wohnung auf eine tote 6-Jährige, die 27 Jahre alte Mutter sowie den 32-jährigen Vater. «Wir schließen eine Beziehungstat nicht aus», sagte Polizeisprecherin Sabine Goldfuß. Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig gab gestern Abend bekannt, dass bei der Tochter und der Frau, nicht aber bei dem Mann Stichverletzungen festgestellt worden seien. Die Todesursache müsse noch mit Hilfe der Obduktion geklärt werden.

Nach Berichten von Nachbarn hat es am Vorabend und am frühen Morgen lautstarken Streit in der Wohnung der Familie gegeben. Auch die Polizei sei in die ehemalige Bergarbeitersiedlung gerufen worden. Es sei berichtet worden, dass die Beziehung nicht mehr ganz intakt sei, sagte Staatsanwältin Birgit Seel. Mit der Befragung von Angehörigen, Bekannten und Nachbarn versuche die Polizei, die Hintergründe aufzuklären.

Nachbarn wurden nicht verletzt
Bei der Explosion ist das Wohnzimmerfenster im Erdgeschoss auf die Straße geflogen. Am Mittag lagen noch Scherben auf der Straße. Auch auf der Rückseite des Hauses flog ein Fenster heraus. Andere Bewohner des Hauses kamen bei dem Unglück nicht zu Schaden. «Die Feuerwehr hat den Brand sehr schnell gelöscht», sagte die Polizeisprecherin.

Anwohner erzählten, die Frau habe sich trennen und ihren Partner aus der Wohnung werfen wollen, weil sie einen anderen Mann kennengelernt haben soll. «Das kann ich weder bestätigen noch dementieren. Die Ermittlungen dauern noch an», sagte die Polizeisprecherin. Die Ermittler äußerten sich nicht dazu, wie die Explosion herbeigeführt worden sein könnte. Informationen, dass der getötete 32-Jährige Installateur war, wollte die Polizeisprecherin weder bestätigen noch dementieren.

08.02.2014 Ta