Offenbach (dpa). Die Aussagen zweier Zeuginnen und ein Video beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft im Fall der jungen Tugce. Ob die Studentin an einem Schlag gegen den Kopf oder dem anschließenden Sturz starb, bleibt auch nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion unklar. Beides könne die tödliche stumpfe Gewalteinwirkung verursacht haben, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in Offenbach.
Die junge Frau wurde Mitte November vor einem Offenbacher Schnellrestaurant so schwer verletzt, dass sie ins Koma fiel und später starb. An ihrem 23. Geburtstag wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet. Der mutmaßliche Täter, ein 18-Jähriger, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.
Überwachungsvideo im Internet veröffentlicht
Zwei wichtige Zeuginnen haben inzwischen Aussagen bei der Polizei gemacht, über deren Inhalt aber nichts mitgeteilt wurde. Die beiden könnten mitbekommen haben, wie die Auseinandersetzung im Inneren des Restaurants begonnen hatte. Angaben zur Identität der beiden tagelang gesuchten Zeuginnen wurden nicht gemacht.
Die beiden jungen Frauen sollen kurz vor dem Zwischenfall stark betrunken im Toilettenbereich des Fast-Food-Lokals von mehreren Männern belästigt worden sein, darunter auch von dem mutmaßlichen späteren Schläger. Tugce A. half nach Aussage von Zeugen den Mädchen, was die spätere Attacke vor dem Restaurant ausgelöst haben könnte.
Wichtige Informationen könnte auch ein Video liefern, das die «Bild»-Zeitung veröffentlicht hat. Darauf seien offensichtlich Szenen vom Parkplatz des Schnellrestaurants in der Tatnacht zu sehen, berichten die Behörden. Die Ermittler prüfen, auf welchem Weg das Video in die Öffentlichkeit gelangte. Es sei von den Behörden nicht freigegeben worden.
02.12.2014 Ta