Falsche Formel führte in die Irre

Toter aus dem Rhein identifiziert

Duisburg (ots/wel). Erneut konnte ein Fall mit Hilfe von Aktenzeichen XY… ungelöst“ geklärt werden: der Fund von Leichenteilen im Rhein, der der Kripo Duisburg seit über einem Jahr Kopfzerbrechen bereitete. Den Beamten war es bisher nicht gelungen, den Torso zu identifizieren. Sie gingen von einem brutalen Verbrechen aus. Doch wie es jetzt aussieht, hat der Mann wohl Selbstmord begangen. 

Einer der rund 50 Hinweisgeber, die sich nach der filmischen Darstellung des Falls in XY meldeten, gab den richtigen Tipp: Bei dem im Oktober 2011 aus dem Rhein bei Xanten geborgenen Torso handelt es sich um einen 74-jährigen Mann aus Duisburg. Er war am 6. Oktober 2011 von seiner getrennt lebenden Ehefrau vermisst gemeldet worden. Ein Nachbar rief nach der Fahndungssendung die Polizei an und wies darauf hin, dass er immer noch nicht wieder da sei.

Falsche Formel angewandt
Der Vermisstenfall war zunächst aus dem Raster der Ermittler gefallen, da die Größe des Mannes mit 170 cm deutlich von den durch die Rechtsmedizin anhand des Oberschenkelknochens ermittelten 188+-4 cm abwich. Ursache war eine fehlerhafte Formel in der Neuauflage des Lehrbuchs „Todesermittlung. Befundaufnahme & Spurensicherung“. Eine entsprechende Information an den Verlag und andere Ermittlungsbehörden ist zwischenzeitlich durch die Duisburger Rechtsmedizin erfolgt.

DNA-Material des Vermissten ist beim LKA untersucht worden. Ein Abgleich dieses Ergebnisses mit der DNA des Torsos brachte den entscheidenden Treffer. Die Kripo geht derzeit von einem Suicid aus. Die Ermittlungen dauern aber noch an.

Symbolfoto (Startseite): Rosel Eckstein / pixelio.de

10.11.2012  wel