Falsche Pässe nutzen nichts: Chef der «Pillen-Bande» ausgeliefert

Potsdam (dpa). Der mutmaßliche Kopf der «Pillen-Bande» ist in Uruguay gefasst und nach Deutschland ausgeliefert worden. Der 44 Jahre alte Deutsche sitzt in Brandenburg/Havel in Untersuchungshaft, wie Staatsanwaltschaft und Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg bekanntgaben. Acht Komplizen der mittleren Führungsebene, mit denen er für mehr als 21 Millionen Euro gefälschte Potenz- und Schlankheitsmittel übers Internet verkauft haben soll, müssen sich derzeit vor dem Landgericht Potsdam verantworten.

Der jetzt Gefasste hatte sich im April 2011, nachdem die Bande aufgeflogen war, ins Ausland abgesetzt. Er stammt nach Angaben der Potsdamer Staatsanwaltschaft aus Frankfurt/Main und ist in Montevideo von der uruguayischen Polizei festgenommen worden – auf Ersuchen deutscher Behörden. Er saß in Uruguay einige Zeit in Abschiebehaft, bis er in der vergangenen Woche nach Deutschland zurückgeholt wurde, wie es hieß. Laut Zollfahndungsamt hat er mit sechs verschiedenen Identitäten samt gefälschter Pässe agiert.

Der 44-Jährige ist derzeit das einzige mutmaßliche Mitglied der «Pillen-Bande», das hinter Gittern sitzt. Die anderen acht Angeklagten sind auf freiem Fuß.

11.03.2014 Ta