Wiesbaden (dpa/lhe). Im Kampf gegen Falschgeldhandel im Internet haben Ermittler der Polizei in mehreren Bundesländern zahlreiche Wohnungen durchsucht. Darunter seien auch Objekte in Süd-Ost-Hessen gewesen, berichtet das Polizeipräsidium Offenbach. Die Tatverdächtigen sollen über das Darknet – einem verdeckten, anonymen Bereich des Internets – gefälschte 20- und 50-Euro-Noten bestellt und mit digitaler Währung bezahlt haben, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte.
Die mit Offset-Verfahren in Italien gedruckten Falschnoten seien von guter Qualität und im Alltag nur schwer als «Blüten» zu erkennen. Versandt worden seien die Bestellungen per Post. Ob die Ankäufer das Falschgeld selbst in Umlauf brachten oder weiterverkauften, werde noch ermittelt, hieß es vom BKA.
An der Razzia waren den Angaben zufolge unter anderem auch die Landeskriminalämter in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt beteiligt. Zur Zahl der Verdächtigen oder durchsuchten Wohnungen macht das BKA keine Angaben. 20- und 50-Euro Noten hätten 2014 mehr als die Hälfte des in Deutschland sichergestellten Falschgeldes ausgemacht. Händler und Käufer illegaler Güter wie Drogen, Waffen oder auch Falschgeld fühlten sich im Darknet sicher vor Strafverfolgung, erläuterte die Behörde. Allerdings sei dies nicht so, wie der jüngste Fall zeige.
12.11.2015 Ta