Farbe gegen Automatenknacker: Neue Technik soll Kriminelle abschrecken

Berlin (dpa). Automatenknacken soll sich bei der Deutschen Bahn künftig nicht mehr lohnen. Das Unternehmen will bis zur Hälfte seiner Fahrscheinautomaten mit Farbpatronen ausrüsten, wie die Bahn in Berlin ankündigte. Mit der Farbe wird das Geld in den Geräten wertlos gemacht. Die Bahn will so Kriminelle abschrecken und ihre hohen Kosten für Reparaturen verringern. Aufkleber weisen auf die zusätzliche Sicherung hin.

«Wird die Geldkassette gekippt oder geschüttelt, platzt eine Farbpatrone und spritzt mit hohem Druck eine nicht ablösbare Farbe auf die Geldscheine», erklärt Bahnsicherheitschef Gerd Neubeck die Funktionsweise. Rund 390 der insgesamt 7.000 Bahnautomaten seien im vergangenen Jahr aufgebrochen oder gesprengt worden. Die Schadensbilanz: 6,7 Millionen Euro, gut 17.000 Euro pro Fall.

Teuer ist dabei vor allem der Schaden an den Geräten: Einen Automaten zu ersetzen und aufzubauen, kostet rund 30.000 Euro. Die Beute fällt nach Bahnangaben dagegen meist gering aus, oft sind es nur ein paar Hundert Euro oder sogar weniger. Denn die Geräte würden häufig geleert, immer mehr Kunden zahlten außerdem mit Geld- oder EC-Karte. Teilweise gehe es den Tätern auch nicht ums Geld, sondern ums Zerstören.

Automaten auf einsamen Bahnhöfen besonders gefährdet
Die Zahl der Aufbrüche stieg bis 2013 Jahr für Jahr an auf 560 Fälle. Im Jahr 2014 waren es dann nur“ noch 392 Taten, 30 Prozent weniger. Die Bundespolizei erklärt das damit, dass mehrere Banden gefasst und die Haupttäter zu hohen Haftstrafen verurteilt worden seien. 

Die Bahn will zunächst bis Ende dieses Jahres etwa 1.000 Automaten mit den Farbpatronen ausstatten. Diese Geräte wurden als besonders gefährdet identifiziert, weil sie zum Beispiel auf Bahnsteigen schwach genutzter Stationen stehen. Etwa die Hälfte der Automaten, vor allem auf großen Bahnhöfen, dürfte nach Einschätzung der Bahn keinen besonderen Schutz brauchen.

11.02.2015 Ta