Zwei Jahre war er auf der Flucht. Jetzt sitzt er in den Arabischen Emiraten in Auslieferungshaft. Der Hinweis einer Auswanderin und treuen XY-Zuschauerin brachte der Kripo den Fahndungserfolg.

Nach «Aktenzeichen XY» in Dubai aufgespürt und festgenommen: Christo S. war in der Oktober-Sendung wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs gesucht worden.
Wegen schweren sexuellen Missbrauchs stand Christo S. 2023 vor Gericht. Als ehrenamtlicher Betreuer in einem Verein, der sich um Kinder und Jugendliche kümmert, hatte der heute 44-Jährige Deutsche einen elfjährigen Jungen mehrfach sexuell missbraucht, wie die Richter feststellten. Im Juli 2023 wurde er deshalb zu fünf Jahren Haft verurteilt. Doch vor Strafantritt gelang ihm die Flucht. Wie die Fahnder ermittelten, kam er zunächst bei Familienangehörigen in Bulgarien unter, während mit internationalem Haftbefehl nach ihm gesucht wurde.
Als ihm in Bulgarien offenbar der Boden zu heiß wurde, reiste Christo S. weiter ins ferne Dubai. Dort lebte er sehr zurückgezogen und arbeitete als IT-Unternehmer. Er war vor allem im Bereich des sogenannten «Bitcoin-Mining» tätig. Mit Hilfe von Computern schuf er neue digitale Zahlungsmittel. Im Rahmen ihrer Ermittlungen und weiteren intensiver Fahndungsmaßnahmen blieben der Kripo Lübeck diese Aktivitäten nicht verborgen. Allerdings ließ sich der Gesuchte in Dubai nicht auffinden.
Auch in Dubai schaut man XY
Deshalb wurde „Aktenzeichen XY… ungelöst“ eingeschaltet. In der Sendung vom 7. Oktober wurden die Fotos des Gesuchten gezeigt, darunter auch ein Bild, das ihn in landestypischer Kleidung zeigt. Den Zuschauern wurde auch die inzwischen bekannte Fluchtrichtung an die Hand gegeben: Dubai. Und tatsächlich: Auch in der fernen Vier-Millionen-Stadt wird XY geschaut. In diesem Fall von einer deutschen Auswanderin, die den Flüchtigen sofort erkannte und der Kripo aus der Ferne den Tipp gab, wo der 44-Jährige Unterschlupf gefunden hatte.
«So konnte dieser in internationaler Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten Anfang November 2025 festgenommen werden,» teilte die Polizei Lübeck jetzt offiziell mit. Inzwischen wurde ein Rechtshilfeersuchen an die Behörden im Emirat Dubai übersandt. Die Ermittler gehen davon aus, dass Christo S. in Kürze nach Deutschland überstellt wird, so dass er seine fünfjährige Haft antreten kann.
Foto: Securitel / ZDF (bearbeitet von e110)
21.11.25 wel

