Eine Frau liegt leblos in ihrem Bett, ihr Arm rag über die Bettkante hinaus.

Festnahme nach 41 Jahren

Offene Fragen zu geklärtem Mordfall

(XY-Sendung vom 17. September 2025)
Der brutale Mord an einer Krankenschwester kann nach 41 Jahren aufgeklärt werden. Eine DNA-Spur und Zuschauer-Hinweise führen zum Tatverdächtigen. Dennoch bleiben Fragen offen.

Eine Frau liegt leblos in ihrem Bett, ihr Arm rag über die Bettkante hinaus.

XY-Szenenfoto

Aschaffenburg, Montag, der 30. Juli 1984: Die 19-jährige Maria Köhler wird zuletzt lebend auf dem Gelände des Städtischen Krankenhauses gesehen. Als sie zwei Tage später nicht zum Dienst erscheint, machen sich ihre Kollegen Sorgen.

Maria Köhler sitzt lächelnd auf einer Parkbank.

Maria Köhler †

Verdächtiger schon damals im Visier
Schließlich wird die Krankenschwester-Schülerin in ihrem Zimmer tot aufgefunden. Sie ist mit ihrem eigenen Schal erdrosselt worden. In der Wohnung stehen u. a. eine Teekanne, zwei benutzte Tassen und ein Sektfläschchen. Kampfspuren fehlen. Die Kripo schließt auf einen Täter, den Maria gekannt haben dürfte.

Schon damals geriet der Ex‑Freund Nazmi G., damals 25 Jahre alt. unter Tatverdacht. Noch vor Auffinden der Leiche setzte er sich am 31. Juli mit einem Flug von Frankfurt in die Türkei ab. Das Tatmotiv könnte sein, dass sich der Täter mit türkischer Staatsbürgerschaft aus aufenthaltsrechtlichen Gründen eine Heirat wünschte. Das hatte ihm die junge Krankenschwester verweigert.

Nazmi G. Links: in den 80er Jahren. Er trägt eine Lederjacke und hat eine „80er Jahre“ Frisur; Rechts: 2008. Er ist älter und hält ein Bierglas in der Hand.

Der Verdächtige Nazmi G. in den 80er Jahren (l.) und 2008 (r.)

XY-Zuschauer geben neue Spur
2021 fand das LKA in den alten Asservaten eine männliche DNA‑Spur, die für die Tat relevant sein könnte. Dann die Ausstrahlung des Falls in  „Aktenzeichen XY… ungelöst“ am 5. März 2025. Mit Erfolg. Die Zuschauer-Hinweise führten 41 Jahre nach der Tat in die Türkei, nach Antakya. Die  türkischen Behörden spürten ihn auf. Er wurde festgenommen.

Hinweise deuten darauf hin, dass er zwischen 1998 und 2014 zeitweise wieder in Deutschland war. Während dieser Zeit arbeitete er als Handwerker in  Festanstellung. Er hat in Deutschland sogar geheiratet. Nach seinem Aufenthalt in Aschaffenburg siedelte G. wieder in die Türkei über und lebte dort bis zu seiner Festnahme in der Provinz Hatay.

Jetzt , am 12. September 2025, wurde er nach Deutschland ausgeliefert. Aschaffenburger Ermittler nahmen ihn am Flughafen fest. Jetzt wartet er auf seinen Prozess.

Fragen nach Zeugen:

  • Wer kann konkrete Angaben zum zweiten Aufenthalt von Nazmi G. zwischen den Jahren 1998 und 2014 in Deutschland machen?
  • Gibt es Zeugen, die persönlichen Kontakt zu Nazmi G. in dem vorgenannten Zeitraum hatten?
  • Wer kann Angaben über das persönliche Umfeld von Nazmi G., insbesondere zu seiner Ehefrau und weiteren Familienangehörigen, machen?

Zuständig: Kripo Aschaffenburg, Telefon: 0800 / 101 16 11
(ab 18. September: 06021 / 85 70)
E-Mail: cold-case-maria@polizei.bayern.de