Freiheit für Satanistenmörder?

Ritualmord 2001 in Witten: Täter hat sich angeblich jetzt im Griff

Mönchengladbach (dpa). 13 Jahre nach dem aufsehenerregenden Satanistenmord von Witten könnte der Haupttäter jetzt freikommen. Das Landgericht Mönchengladbach schloss sich einem psychiatrischen  Sachverständigen an, der den Mann als nicht mehr gefährlich einstuft. Ein Gerichtssprecher bestätigte entsprechende Medienberichte über die Entscheidung. Der Täter habe sich in der Psychiatrie nach langem Leugnen zu seiner Tat bekannt, sie therapeutisch aufgearbeitet und sein Verhalten gut im Griff. Das Satanistenpaar brachte 2001 einen 33-Jährigen mit 66 Messerstichen um und zerstückelte die Leiche.

Die Bochumer Staatsanwaltschaft kann gegen den Beschluss noch Beschwerde einlegen; sie habe sich aber noch nicht entschieden, sagte der zuständige Staatsanwalt der Deutschen Presse-Agentur. Im Fall einer Beschwerde würde die Entscheidung vom Düsseldorfer Oberlandesgericht überprüft. Der Anwalt des Mörders, Hans Reinhardt, war bis jetzt für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er setzt sich seit Jahren für die Freilassung ein. 

Täter vermindert schuldfähig
Bei dem Ritualmord 2001 wurden auch ein Hammer und eine Machete eingesetzt. Der Haupttäter wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt und in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Starke Minderwertigkeitskomplexe wurden damals als Persönlichkeitsstörung gewertet, woraufhin ihm eine verminderte Schuldfähigkeit attestiert wurde.

Die grausame Bluttat wollten die geständigen und inzwischen geschiedenen Eheleute im Auftrag des Teufels ausgeführt haben. Das Opfer, ein Arbeitskollege, war einer der wenigen Menschen, die mit den immer aggressiver auftretenden Satanisten überhaupt noch Kontakt gehalten hatten. Nach dem bestialischen Verbrechen waren die Eheleute sechs Tage auf der Flucht, bevor sie in der Nähe eines Friedhofs in Thüringen gefasst wurden.

03.12.2014 Ta