(XY-Sendung vom 5. November 2025)
In einem Waldstück wird ein totes Baby gefunden. Die Kripo Lörrach ermittelt auf Hochtouren, um die Herkunft des kleinen Jungen herauszufinden.
Im Wald in der Nähe von Maulburg in Baden-Württemberg geht eine Spaziergängerin am 10. Oktober 2025 gegen 8.15 Uhr mit ihrem Hund spazieren. Der Frau fällt Verwesungsgeruch auf. In einem Gebüsch an einem Abhang entdeckt sie einen blauen Müllsack. Als sie näherkommt, sieht sie einen kleinen Fuß und verständigt sofort die Polizei.
In Schaumfolie gewickelt
Der neugeborene Junge ist samt Plazenta und Nabelschnur in eine Schaumfolie eingewickelt, wahrscheinlich eine PE-Schaumfolie. Das Folienstück ist leicht transparent, ca. 110 cm lang, 70 cm breit. Besonders auffällig: Die Folie ist teilweise an den Außenseiten bogenförmig ausgerissen oder ausgeschnitten. Das Baby war zuerst in einen gewöhnlichen Haushaltsmüllsack verpackt worden: ca. 70 cm lang und 50 cm breit, transparent und leicht bläulich mit Zugband am oberen Ende. Als Umverpackung diente ein blauer Kunststoffmüllsack von ca. 100 cm Länge und 60 cm Breite.
Fundort in der Gemeinde Maulburg liegt etwa 50 km südlich von Freiburg im Breisgau und 10 km östlich von Lörrach und der Schweizer Grenze entfernt. Am nördlichen Ortsrand befindet sich ein Waldspielplatz, direkt am Alsbachweg gelegen. In etwa 80 Metern Entfernung, an einer steilen Böschung zwischen Wanderweg und Alsbach, lag rund fünf Meter vom Weg entfernt das Baby in dem blauen Müllsack.
Aus Not heraus gehandelt?
Die Polizei geht davon aus, dass das Baby in räumlicher und zeitlicher Nähe der Fundstelle an einem noch unbekannten Ort zur Welt gebracht wurde. Die Mutter könnte noch sehr jung sein. Als das Baby am 10. Oktober 2025 gefunden wurde, war es wahrscheinlich bereits mehrere Tage tot.
Die Erfahrung der Ermittlungsbehörden zeigt, dass Frauen oder Mädchen oft glauben, sich niemandem anvertrauen zu können. Die Schwangerschaft wird deshalb häufig verdrängt oder gar geleugnet. Die Mütter werden von der Geburt dann regelrecht überrascht, werden panisch und suchen einen Ausweg aus der Situation.
Scheinbar gibt es für sie dann nur eine Möglichkeit: das Kind loswerden. Allerdings: Für die Mutter kann es nach solchen Geburten zu schweren, gesundheitlichen Problemen kommen, da es keine fachgerechte Nachsorge gibt.
Fragen nach Zeugen:
- Wem kommen Mülltüten und Schaumfolie in dieser Kombination bekannt vor?
- Wer hat verdächtige Beobachtungen in der Umgebung des Fundorts gemacht – vor allem im Zusammenhang mit dem blauen Müllsack?
- Wer hat Veränderungen bei einer Frau – nicht zwingend kinderlos – oder einem Mädchen wahrgenommen? Zum Beispiel auffällige Gewichtszunahme und plötzliche Abnahme, die Änderung des Kleidungsstils, das Vermeiden von Sport, Freizeitaktivitäten oder sozialen Kontakten. Darauf angesprochen wird die Schwangerschaft mitunter verneint und möglicherweise eine ausweichende Erklärung dafür geliefert.
Zuständig: Kripo Lörrach, Telefon: 0761 / 882 59 90
(ab 6. November: 0761 / 88 20)
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