München (dv/dapd). Nach dem Hausbrand bei Bayern Münchens Verteidiger Breno ermittelt die Staatsanwaltschaft mit aller Härte gegen den Fußballer wegen schwerer Brandstiftung. Gegen den 21-Jährigen bestehe der «Verdacht der schweren Brandstiftung», sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München. Die Ermittlungen hätten sich so «verdichtet, dass wir jetzt ihn als Beschuldigten führen.» Der Fußballprofi sitzt deswegen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Bei Brenos Arbeitgeber ist man empört. Nach dem gestrigen Bundesligaspiel gegen Leverkusen lederte der Boss des FC Bayern München, Uli Hoeneß, los: Was die Staatsanwaltschaft macht, ist eine absolute Katastrophe. Einen Haftbefehl zu erlassen gegen einen jungen Mann, der am Boden ist, völlig fertig ist. Mit der albernen Begründung, es bestehe Verdunklungsgefahr. So ein Schmarrn – der kann ja gar kein Deutsch.“
Familie „aus der Schusslinie genommen“
Die Verantwortlichen des Klubs hatten sich sofort nach Bekanntwerden des Hausbrands rund um die Uhr um Breno und seine vierköpfige Familie gekümmert. Mittlerweile wurden Frau und Kinder in die Heimat Brasilien geflogen. Hoeneß: „Wir mussten sie aus der Schusslinie nehmen.“
Der brasilianische Fußballprofi hatte sich bei dem Brand in der Nacht zum Dienstag eine leichte Rauchvergiftung zugezogen. Der Sachschaden beläuft sich nach Schätzungen auf 1 bis 1,5 Millionen Euro. Das Gebäude brannte vollständig aus. Die Feuerwehr musste Teile des Dachstuhls einreißen. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Grünwald, Thomas Lix, hatte nach den Löscharbeiten zum Ausmaß der Zerstörung gesagt: «Es ist mir unerklärlich, wie ein Einfamilienhaus in der Ausdehnung brennen kann.»
Frau von Breno nicht im Haus
In der Nacht des Brandes hatte Breno kurz vor 0.30 Uhr das Feuer bemerkt. Der 21-Jährige, der sich zu diesem Zeitpunkt allein im Haus aufhielt, konnte das Gebäude selbst verlassen und verständigte zunächst die Nachbarn. Die Frau des Spielers war erst kurz nach der Brandmeldung zu Hause eingetroffen. Die drei Kinder waren offenbar bei Verwandten.
Der Innenverteidiger war 2008 vom brasilianischen FC Sao Paulo zu Bayern München gewechselt, wartet in der Bundesliga aber noch immer auf seinen Durchbruch. Schwere Verletzungen wie ein Kreuzbandriss im Jahr 2010 warfen ihn immer wieder zurück. Zuletzt fehlte er bei Bayern wegen einer Meniskusverletzung. Zwischenzeitlich versuchte der Abwehrspieler sein Glück beim 1. FC Nürnberg. Er war 2010 für ein halbes Jahr an Nürnberg ausgeliehen, lief aber nur in sieben Ligapartien auf. Sein Vertrag bei den Bayern läuft Ende der Saison aus. Für die Münchener absolvierte er bislang 21 Ligaspiele.
Foto: Alexander Hauk / bayern-nachrichten.de / pixelio.de
25.09.2011 dv
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