Gießener Hells Angels-Boss erschossen – Hintergrund noch unklar

Wettenberg/Gießen (dpa). Der Präsident der Hells Angels in Gießen ist auf dem Gelände seines Rocker-Vereinsheims erschossen worden. Aygün Mucuk wurde nach ersten Erkenntnissen der Ermittler von zahlreichen Kugeln getroffen, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen, Thomas Hauburger, heute angab.

Die Hintergründe sind unklar, von dem Täter oder den Tätern fehlt jede Spur. «Inwieweit das Tötungsdelikt auf interne Streitigkeiten der Hells Angels zurückgeht, können wir zum aktuellen Zeitpunkt schlichtweg nicht sagen», so Hauburger. Mucuk wure vor zwei Jahren in Frankfurt bei einer Schießerei zwischen Hells Angels schwer verletzt.

Gab es vielleicht einen Schusswechsel?
Die Putzfrau, die in dem Clubheim arbeitet, fand den 45-Jährigen auf dem Grundstück des Hells-Angels-Charters im mittelhessischen Wettenberg-Wißmar und alarmierte gegen 8.30 Uhr Polizei und Rettungsdienst. Tatzeitpunkt ist der Staatsanwaltschaft zufolge die vergangene Nacht oder der frühe Morgen. Genauere Erkenntnisse soll die Obduktion der Leiche liefern. Mit Ergebnissen ist aber erst am Montag zu rechnen.

Ein Großaufgebot der Polizei sicherte heute das Gelände des Vereinsheims, auf dem sich zwischenzeitlich 30 bis 50 Rocker aufhielten. Zugleich lief die Fahndung nach den Tätern, die Beamten kontrollierten dabei mehrere Fahrzeuge und sperrten den Ortsteil Wißmar weiträumig ab. Nachbarn wurden befragt. Unklar ist, ob es einen Schusswechsel gegeben hatte und ob Mucuk bewaffnet war.

07.10.2106 Ta