Pforzheim (dapd). Die Polizei hat am Montagmorgen insgesamt 22 Wohnungen und vier weitere Objekte der Rockerbande «Hells Angels» in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Pforzheim mitteilten, steht die Razzia im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung Ende November in Pforzheim zwischen Mitgliedern und Unterstützern der «Hells Angels» und Angehörigen der Türstehervereinigung «United Tribuns». Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung kam es laut Polizei zu mindestens einem gezielten Schuss auf Mitglieder der «United Tribuns». Zugleich wurde ein Mitglied der «Hells Angels» durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt. Zwei weitere Personen erlitten Kopfverletzungen durch Hiebwaffen.
Gegen mindestens ein Mitglied der «Hells Angels» will die Staatsanwaltschaft den Angaben zufolge Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragen. Im Zuge der Ermittlungen wurde auch bekannt, dass die «Hells Angels» des in Pforzheim ansässigen «Charters Borderland» einen konkreten Racheakt planen und führende Köpfe der United Tribuns töten wollen. Mit den Durchsuchungen wollten die Behörden, weitere Beweismittel, insbesondere Waffen und Dokumente, finden. An der Aktion beteiligten sich mehrere Spezialeinsatzkommandos, mehr als 900 Polizeibeamte sowie acht Staatsanwälte.
13.12.2010 dv