Hertha-Mannschaftsbus beschossen

Anschlag auf Bundesligisten - Polizei ermittelt auf Hochtouren

Bielefeld (dpa). Ein Unbekannter hat in Bielefeld auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC geschossen. «Unfassbar! Auf dem Weg zum Pokalspiel wurde unser Mannschaftsbus beschossen. Zum Glück ist keiner verletzt!», gab der Berliner Fußballbundesligist via Twitter bekannt. Die Hertha-Profis stehen jetzt unter Polizeischutz. «Es war ein Schuss, aber wir können nicht sagen, was die Motivation war. Der Busfahrer hat sofort die Polizei gerufen, und jetzt läuft die Fahndung nach dem Täter», sagte Hertha-Manager Michael Preetz dem Onlineportal Sport1. «Das war ein Anschlag auf Leib und Leben und ist kein Kavaliersdelikt. Das ist schlicht Wahnsinn.»

Im TV-Sender Sky berichtete Preetz, der Busfahrer habe die Mannschaft am Bielefelder Bahnhof abholen wollen. Dabei sei er von einem Motorradfahrer überholt worden. «Mit einer Drohgebärde, mit der ausgestreckten Faust ist er an ihm vorbeigefahren in den nächsten Kreisverkehr.» Dort, so Preetz, habe der Täter gewendet. «Dann ist er auf ihn zugekommen, hat die Pistole gezückt und geschossen.»

Wollte der Schütze den Busfahrer treffen?
Die Bielefelder Polizei bestätigt den Zwischenfall. «Es waren keine Spieler im Bus», sagte Sprecher Achim Ridder der Deutschen Presse-Agentur. «Die Polizei nimmt die Sache sehr ernst und ermittelt mit Hochdruck wegen der Straftat ‚Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr’», heißt es in einer Mitteilung. Außerdem gebe es «Schutzmaßnahmen» für die Hertha-Spieler, man stehe in Kontakt zum Verein.

Die Frontscheibe des blauen Hertha-Busses wurde getroffen, durchschossen wurde sie nicht. Die Berliner veröffentlichten auf ihrem Twitter-Account Fotos von der Einschussstelle in Kopfhöhe des Busfahrers. «Zum Glück ist der Schuss nicht durch die Windschutzscheibe durchgebrochen. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon und ist zum Glück unverletzt geblieben», sagte Preetz.

Die Polizei in Bielefeld hat eine Ermittlungskommission unter der Leitung der Direktion Kriminalität mit sechs Beamten gebildet. Diese EK Hertha“, die aus Beamten der Direktion Verkehr, der Direktion Kriminalität und szenekundigen Beamten besteht, ermittelt in alle Richtungen.

10.08.2015 Ta       aktualisiert: 16.07 Uhr