Hilferuf der Fischer

Diebe machen Berufsfischern zunehmend das Leben schwer

Werder/Havel (dpa/bb). Fischdiebstähle werden für brandenburgische Berufsfischer zu einem immer größeren Problem. In einer Umfrage des Landesfischereiverbandes bezifferten 30 von 150 Mitgliedsbetrieben ihren Schaden 2012 auf insgesamt knapp 112.000 Euro. Den Angaben zufolge plünderten Diebe in 234 Fällen Reusenanlagen oder ließen gleich die gefüllten Netze ganz mitgehen. 

«Der Schaden ist immens, wenn wir betrachten, dass wir nur ein Fünftel aller Mitgliedsbetriebe abgefragt haben», sagte Verbandsgeschäftsführer Lars Dettmann der Nachrichtenagentur dpa. Ein Jahr zuvor wurden 194 Übergriffe mit einer Schadenssumme von rund 90.000 Euro gezählt.

Sparmaßnahmen kommen Dieben zugute
Die betroffenen Fischer fühlten sich alleingelassen, so Dettmann. Wegen des Sparzwangs in Brandenburg werde trotz der langen Wasserstrecken nur noch ein Boot der Wasserschutzpolizei eingesetzt. Je abgeschiedener die Region sei, desto häufiger gebe es Übergriffe. Teilweise könne dies zur Existenzbedrohung für die Fischer werden. Ähnliche Probleme gibt es seinen Angaben zufolge auch in Aquakulturen. Schwarzangler würden vor allem nachts ihre Ruten in die Zuchtteiche halten.

In Brandenburg werden jährlich etwa 100 Tonnen Aal, 80 Tonnen Hecht, 50 Tonnen Zander und acht Tonnen Wels aus den Gewässern gefischt. Aus Zuchtteichen wurden 2012 rund 700 Tonnen Karpfen geholt.

Ähnliche Probleme im hohen Norden
Auch in Schleswig-Holstein werden Fischer immer wieder Opfer von Kriminellen. Erst vor kurzem ist ein Rückhaltebecken für Regenwasser in Harrislee bei Flensburg von Dieben leer gefischt worden. Der Pächter bemerkte die Tat, die vermutlich einige Wochen zurückliegt, anhand mehrerer toter Fische, wie die Polizei in Husum meldete.

Die Beamten vermuten, dass die Tiere mit einem Elektroschocker betäubt und anschließend abgefischt wurden. Es fehlen unter anderem Hechte, Zander und Karpfen im Wert von rund 2.000 Euro.

Foto: Sabine Schmidt/pixelio.de

11.08.2013 Ta