Hirntod festgestellt: Studentin überlebt Prügelattacke nicht

Offenbach (dpa). Die Studentin Tugce A. überlebt ihre schwere Verletzungen nach einem Prügelangriff im hessischen Offenbach nicht. Die Klinik habe der Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass die Ärzte heute Morgen bei der 22-Jährigen den Hirntod festgestellt hätten, sagte ein Sprecher der Behörde heute. Die Geräte seien aber noch nicht abgeschaltet worden.  Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die lebenserhaltenden Maßnahmen morgen beendet werden – es ist der Geburtstag der jungen Frau aus dem hessischen Gelnhausen.

Die Studentin wurde am 15. November nach einem Streit in einem Schnellrestaurant in Offenbach auf dem Parkplatz vor dem Lokal von einem jungen Mann mit einem Schlag niedergestreckt. Dabei fiel sie mit dem Kopf auf einen Stein und zog sich schwerste Schädel-Hirnverletzungen zu. Ihr Gesundheitszustand galt nach Angaben der Klinik von Anfang an als «äußerst kritisch». Der mutmaßliche Täter, ein 18-Jähriger, sitzt in U-Haft und schweigt zu der Tat. Mit Tugces Tod wird gegen ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Für eine Tötungsabsicht gebe es keinen Anhaltspunkt.

Tugce soll nach Ansicht von Verwandten und Freunden in einem Akt von Zivilcourage versucht haben, einen Streit in dem Schnellrestaurant zu schlichten. Sie eilte nach Zeugenaussagen zwei Mädchen zu Hilfe, die im Toilettenbereich von mehreren jungen Männern, darunter dem mutmaßlichen Täter, belästigt wurden, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Die Motivlage und die Frage, wie es genau zu dem Streit auf dem Parkplatz kam und dieser dann eskalierte, sei aber noch nicht geklärt. Die Ermittler hoffen, dass sich die beiden blonden Mädchen bald melden, denen Tugce zur Hilfe kam. Sie sollen zwischen 13 und 16 Jahre alt und zur Tatzeit betrunken gewesen sein.

27.11.2014 Ta