Im ICE: Koffer mit Knochenmarkspende geklaut

Siegburg/Emden (dpa). Ein aus einem ICE in Siegburg gestohlener Koffer mit einer möglicherweise lebensrettenden Knochenmarkspende ist wieder aufgetaucht – rund 350 Kilometer weiter nördlich in Emden. Reinigungskräfte entdeckten den Koffer in einem IC-Zug und übergaben ihn der Bundespolizei, wie die Polizei heute Morgen meldet. Der Transportkoffer ist laut Polizei noch funktionstüchtig, da er über eine eigenständige Kühlung verfügt. Das Knochenmark kann demzufolge noch verwendet werden.

Der Koffer wurde gestern Nachmittag gestohlen. Beim Halt des ICE 109 von Dortmund nach Basel in Siegburg lenkten die Diebe die Mitarbeiter einer Transplantationsgesellschaft ab und verließen den Zug unerkannt. Am Abend fanden Reinigungskräfte den schwarzen Koffer in einem Wagen des IC 2004 nach Emden.

Knochenmark – eine lebensrettende Substanz
Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich nicht um einen gezielten Diebstahl gehandelt hat. «Es ist vielmehr zu vermuten, dass die Täter von dem Inhalt überrascht waren und den Koffer unmittelbar wieder entsorgt haben.» Das Knochenmark ist für einen Patienten in Straßburg vorgesehen.

Knochenmarkspenden sind oft die einzige Rettung beim sogenannten Blutkrebs, einer bösartigen Erkrankung der weißen Blutkörperchen. Dafür ist eine Art genetischer Zwilling nötig, dessen Gewebemerkmale mit denen des Kranken übereinstimmen.

27.05.2015 Ta