Im Zweifelsfall auflegen! Kriminelle Anrufer arbeiten mit technischen Tricks

Immer wieder erhalten Menschen Anrufe von Kriminellen. Mit ständig neuen Methoden versuchen sie, an sensible Daten wie Kontonummern, Passwörter, PINs und TANs zu kommen. Dabei geben sich die Anrufer als Bankangestellte, Polizeibeamte, Mitarbeitende  großer Unternehmen aus. Oder sie behaupten, vom technischen Support eines Softwareunternehmens – etwa «Microsoft» – zu sein.

Besonders hinterhältig dabei: Um Vertrauen zu schaffen, nutzen sie eine spezielle Technik, das so genannte «Call-ID-Spoofing». Dabei werden auf dem Display der Angerufenen beliebige Nummern wie etwa von Kreditinstituten oder Ämtern angezeigt. Die Kriminellen sind in der Regel sehr gut organisiert, entsprechend geschult und auch in der Gesprächsführung sehr geschickt.

«Perfide Methoden»  
Daher ist es besonders wichtig, solche Anrufe schnellstmöglich zu beenden. Joachim Schneider, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, erklärt: «Die Betrüger versuchen mit perfiden Methoden, auf unterschiedlichsten Wegen an sensible persönliche Daten zu gelangen – mit fingierten E-Mails, gefälschten Briefen oder betrügerischen Telefonanrufen.» Opfer werden nicht nur ältere Leute, sondern auch jüngere. Sie alle warnt Schneider: «Lassen Sie sich am Telefon nicht in Gespräche verwickeln, sondern scheuen Sie sich nicht, einfach aufzulegen.»

So können Sie sich schützen:

  • Polizeidienststellen, Kreditinstitute, Ämter oder seriöse Unternehmen fordern Sie
    weder am Telefon noch per E-Mail oder SMS auf, persönliche Zugangsdaten oder
    finanzielle Informationen preiszugeben.
  • Die angezeigte Rufnummer im Display ist keine Garantie, wer die Anrufenden
    wirklich sind. Fragen Sie im Zweifel direkt bei der jeweiligen Stelle unter der
    Ihnen bekannten Rufnummer nach. Drücken Sie nicht die Rückruftaste, Sie landen
    sonst wieder bei den Kriminellen.
  • Generell gilt: Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notruf-Nummer 110 an.
  • Gewähren Sie keinem unbekannten Anrufer Zugriff auf Ihren Computer.
  • Gehen Sie grundsätzlich verantwortungsvoll und achtsam mit Ihren
    Kontozugangsdaten, PINs und TANs, Ihrer Adresse, Telefonnummer und Ihrem
    Geburtsdatum um.
  • Egal welche Geschichten erzählt oder welche Druckmittel eingesetzt werden.
    wichtig ist: ruhig bleiben und überlegt handeln!
  • Bei verdächtigen Anrufen am besten ohne Umschweife Gespräch beenden.
  • Klären Sie Verwandte und Bekannte über die betrügerischen Anrufe auf!
  • Wurden zum Beispiel im Stress persönliche Daten weitergegeben, zögern Sie
    nicht, umgehend das Konto und die dazugehörigen Zahlungskarten zu sperren.
    Entweder direkt bei Ihrem Kreditinstitut oder beim Sperr-Notruf 116 116.
  • Wenden Sie sich an die nächste Polizeidienststelle und erstatten Sie Strafanzeige.

«Wir können nicht oft genug darauf hinweisen, dass Banken und Sparkassen niemals
Zugangsdaten, PINs oder TANs abfragen. Auch wenn die Aufforderung noch so echt und
dringlich erscheint, sollte man diese Grundregel immer beherzigen. Wenn Sie unsicher
sind, fragen Sie direkt beim Kreditinstitut nach! Und das Wichtigste: Hören Sie auf Ihr
Bauchgefühl,“ mahnt Margit Schneider, Direktorin Sicherheitsmanagement Zahlungskarten der
«EURO Kartensysteme».

(Quellen:  polizei-beratung.de und kartensicherheit.de)

Symbolfoto:  Piotr Jagucki / Pixabay

05.03.24  wel