Je verlockender, desto gefährlicher

Superhohe Renditen erweisen sich oft als schlechter Deal

Friedberg (ots) – Es klingt verlockend: Werbe-Anzeigen auf Internetseiten oder Facebook. Sie versprechen, mit wenig  Aufwand und geringem Einsatz durch angeblich geschickte Anlage- oder Investitionsformen das  eigene Vermögen deutlich zu vermehren. 

Versehen sind diese Anzeigen häufig mit dem Verweis auf berühmte Persönlichkeiten, die angeblich mit ebendieser angebotenen Anlageform große Erfolge erzielt haben oder Fernsehformate, die das Angebot getestet und für gut befunden haben. Oftmals startet es mit der Investition einer kleinen Summe, die meist in einer Krypto-Währung angelegt wird. Es meldet sich schon bald ein Finanzdienstleister, auch «Broker» genannt, der vorgibt, der persönliche Berater und Ansprechpartner zu sein.

Trügerischer Service
Um zu zeigen, wie sehr er sich kümmert, schlägt der Broker die Kommunikation über WhatsApp vor, da er so für seinen Kunden immer und überall erreichbar sein könne. Dies alles dient jedoch lediglich dazu, deren Vertrauen zu gewinnen. Man erhält einen Zugangscode zu einer persönlichen Internetseite, auf der man die Entwicklung der eigenen Geldanlage verfolgen kann.

Da der Broker von einer günstigen Entwicklung für den Kunden ausgeht, rät er zur Anlage von größeren Summen. Auf der persönlichen Internetseite wächst das Vermögen derweil vermeintlich immer weiter. Der Broker verspricht bei größeren Anlagesummen auch einen größeren Gewinn.

Geld weg – Kontakt weg
Das böse Erwachen folgt in der Regel, wenn man auf das Geld zugreifen und es sich auszahlen lassen möchte. Die Anleger werden hingehalten. Man versucht, sie zu überzeugen abzuwarten und noch etwas mehr zu investieren, um den Gewinn noch weiter steigern zu können. Gehen die Kunden darauf nicht ein, bricht der Kontakt plötzlich ab. Der Broker, der  zuvor scheinbar rund um die Uhr verfügbar war, ist plötzlich nicht mehr erreichbar. Die Internetseite, die das angebliche Wachstum des Vermögens darstellte, ist offline. Allmählich reift der Verdacht, Betrügern aufgesessen zu sein. Das Geld ist zu diesem Zeitpunkt bereits verloren.

So passierte es einem 36-jährigen Mann aus dem Wetteraukreis in Hessen. Über knapp zwei Monate überwies er, im Glauben gewinnbringend in eine Krypto-Währung zu investieren, fast 70.000 Euro an Betrüger. Als er sich seinen Gewinn auszahlen lassen wollte, brach der Kontakt ab und das Geld war weg.

Die Polizei rät, wenn’s ums Geld geht: 

  • Insbesondere bei der Aussicht auf angeblich hohe und vor allem schnelle Gewinne – bleiben Sie vorsichtig und misstrauisch!
  • Lassen Sie sich im Vorfeld über Risiken der angebotenen Anlageprodukte ausführlich aufklären und dies in einem Protokoll festhalten!
  • Nehmen Sie sich Zeit bei Vertragsabschlüssen und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Lesen Sie AGBs genau durch und fragen Sie bei Unklarheiten gezielt nach!
  • Nutzen Sie den Service von Verbraucherzentralen!
  • Bedenken Sie, dass der Aussicht auf einen hohen Gewinn ein hohes Risiko gegenübersteht!

Symbolfoto: Gerd Altmann / Pixabay

22.05.24  wel