Klein angefüttert, fett abgenascht

Klassischer Wechseltrick: Schwede in Bremen um viel Geld gebracht

Bremen (dpa/lni). Mit einem Geldwechseltrick hat ein unbekannter Täter einen Schweden in Bremen um fast 70.000 Euro betrogen. Der Mann versprach dem 35-jährigen Schweden 20 Prozent Provision, wenn dieser 70.000 Euro gegen norwegische Kronen tauschen würde.

Weil ein entsprechendes Geschäft drei Wochen zuvor in einem Lübecker Hotel mit einer kleinen Summe reibungslos funktioniert hatte, habe sich der Schwede darauf eingelassen, erklärte die Polizei. So kam es am Mittwochabend zum Treffen der beiden Männer in einem Hotel in der Bremer Innenstadt.

Geld angeblich im Koffer
Der Schwede übergab das Geld und erhielt dafür einen Pilotenkoffer mit mehreren Briefumschlägen. Der Betrüger zeigte dem 35-Jährigen einen Briefumschlag, in dem sich 200 norwegische Geldscheine befanden. In den Sichtfenstern der anderen Umschläge waren ebenfalls norwegische Geldscheine zu erkennen.

Der etwa 1,75 Meter große und dickliche Täter musste plötzlich auf sein angebliches Zimmer und ließ sein Gegenüber allein zurück. Als der Unbekannte nicht zurückkehrte, schickte ihm der Schwede mehrere SMS. Zur Antwort erhielt er immer neue Ortsangaben für neue Treffen. Erst jetzt merkte das Opfer, das es um sein Geld gebracht worden war. Alles, was dem Betrogenen blieb, waren Umschlägen voller wertloser Taschentücher und einigen wenigen Geldscheinen. 

Die Vorgehensweise des Betrügers ist nach Angaben der Polizei klassisch: «Zuerst wird das Opfer klein angefüttert und dann fett abgenascht.» Hohe Gewinnversprechen sollten immer misstrauisch machen.

08.08.2014 Ta / wel