Braunfels/Gießen (dpa/lhe). Im Fall der Mineralfaserfirma Woolrec in Mittelhessen hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Nach Informationen des Hessischen Rundfunks (hr) betrifft das den ehemaligen Firmenchef sowie einen Gutachter, der jahrelang das Produkt für unbedenklich erklärt haben soll. Es gehe um unerlaubten Umgang mit Abfällen in mehr als 50 besonders schweren Fällen, weil aus Gewinnsucht gehandelt worden sein soll. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Gießen bestätigte die Anklage. Nun muss das Landgericht prüfen, ob sie zugelassen wird.
Der Vorwurf der Ermittler: Mehrere Jahre lang soll das bei Woolrec hergestellte Recyclingprodukt einmal im Monat positiv begutachtet worden sein, obwohl Behördenauflagen und Qualitätsanforderungen nicht erfüllt worden seien. Woolrec mit Sitz in Braunfels wurde nach langem Streit um eine mögliche Schadstoffbelastung im Herbst 2012 stillgelegt. Das Unternehmen verarbeitete Abfälle gefährlicher, künstlicher Mineralfasern.
Ein im Auftrag des hr erstelltes Gutachten habe ergeben, so heißt es in dem Bericht weiter, dass das bei Woolrec aus Fasern hergestellte Recyclingprodukt nicht harmlos, sondern krebserzeugend sei.
18.12.2014 Ta