Mann verbarrikadiert sich in Regierungsflugzeug

Köln (dpa). Auf dem militärischen Teil des Köln/Bonner Flughafens ist am Donnerstagabend ein Mann in ein geparktes Regierungsflugzeug eingedrungen. Wie der möglicherweise verwirrte 24-Jährige in den Airbus 319 gelangte, werde derzeit ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln und bestätigte Informationen der «Kölnischen Rundschau» von heute. Der Mann sei in Polizeigewahrsam. Dem Zeitungsbericht zufolge hatte sich der offenbar geistig verwirrte Mann im Cockpit verbarrikadiert. Die Tür sei später von Einsatzkräften geöffnet worden.

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft löste der 24-Jährige in der Regierungsmaschine ein Notsignal aus, das Notrufe von Flugzeugen in der Luft überlagert hätte. «Er hätte das Flugzeug nach bisherigen Erkenntnissen nicht starten können», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer. Bei Flugzeugen in Parkposition werde die Stromversorgung abgeklemmt. Es gebe Hinweise darauf, dass der Mann, der die deutsche Nationalität habe, vermindert schuldfähig sein könnte. Das Amtsgericht Köln habe die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung angeordnet.

Zuständigkeitsbereich der Bundeswehr
Auf dem militärischen Teil des Köln/Bonner Flughafens sind die Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums stationiert. Sie werden auch vom Bundespräsidenten, der Kanzlerin und den Bundesministern genutzt. Für die Bewachung des Geländes ist nach Angaben eines Luftwaffensprechers die Bundeswehr zuständig.

Gegen den 24-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs. Nach Angaben der Luftwaffe wurde der Mann am Donnerstagabend zunächst vom Wachpersonal gestellt und ist dann von der Polizei festgenommen worden.

27.07.2013 Ta