Misshandlung: Baby stirbt in der Klinik

Braunschweig (dapd). Ein sechs Wochen alter Säugling ist in Braunschweig vermutlich an den Folgen der Misshandlung durch seine Eltern gestorben. Die Eltern hatten den Jungen vor zweieinhalb Wochen selbst in die Braunschweiger Kinderklinik gebracht, weil er apathisch gewirkt und keinerlei Reaktion gezeigt habe, sagte Staatsanwältin Birgit Seel in Braunschweig. In der Klinik stellten die Ärzte fest, dass der Säugling geschüttelt und dadurch lebensgefährlich verletzt worden war. Am Dienstag starb das Baby in der Klinik.

«Außer dem Paar gibt es keine Tatverdächtigen», sagte Seel. Offenbar war der 27-jährige Vater mit dem Baby lange Zeit allein zu Hause gewesen. Er und die 24-jährige Mutter schwiegen bisher zu den Tatvorwürfen und werden inzwischen von einem Rechtsverteidiger vertreten.

Das Paar befinde sich derzeit auf freiem Fuß, weil keine Fluchtgefahr bestehe und die Ermittlung schwierig blieben, sagte die Staatsanwältin. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ein Verfahren wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen eingeleitet. Ob es auf Totschlag oder fahrlässige Tötung hinauslaufe, müssten nun die weiteren Ermittlungen zeigen, sagte Seel.

18.11.2010 dv