Mit gefälschter Kunst Millionen gescheffelt

Wiesbaden (dpa). Rund 15 Monate nach dem Schlag gegen eine international operierende Kunstfälscherbande hat die Staatsanwaltschaft Wiesbaden Anklage erhoben. Zwei Männer im Alter von 42 und 68 Jahren werden beschuldigt, 18 gefälschte Werke russischer Avantgardekunst angeboten und teils verkauft zu haben. Ein 41-Jähriger soll dabei geholfen haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte in Wiesbaden einen entsprechenden «Spiegel»-Bericht.

Die Fälscher sollen Bilder im Stil von Wassily Kandinsky, Kasimir Malewitsch, Alexej von Jawlensky oder Natalja Gontscharowa gefälscht haben. Der entstandene Schaden liege in Millionenhöhe, erklärte die Staatsanwaltschaft. Bei dem 68-Jährigen Beschuldigten handelt es sich um einen früheren Wiesbadener Galeristen. Zusammen mit seinem 42-jährigen Ex-Geschäftsführer gilt er den Ermittlern als einer der Drahtzieher in dem Skandal. Beide sind inhaftiert.

Fahnder des Bundeskriminalamts haben im vergangenen Juni in sechs Bundesländern bei einer Razzia gefälschte Gemälde, Herkunfts- und Verkaufsunterlagen sowie Schmuck- und Wertgegenstände sichergestellt. Durchsuchungen gab es auch in der Schweiz und Israel. Nach Vermutung der Ermittler wurden die Werke unter anderem von einem russischen Maler gefälscht und dann nach Israel gebracht.

16.09.2014 Ta