Mit Unfällen abkassiert

Polizei wirft Bande Versicherungsbetrug im großen Stil vor

Bühl (dpa). Sie sollen jahrelang absichtlich Verkehrsunfälle provoziert und so Versicherer um mehrere Hunderttausend Euro betrogen haben: Ob die Beweise reichen, um einen 33-Jährigen aus dem Raum Bühl in Baden-Württemberg und einen 39-Jährigen aus der Pfalz als mutmaßliche Haupttäter vor Gericht zu bringen, soll jetzt die Staatsanwaltschaft Baden-Baden prüfen, wie die Polizei bekanntgab. Das verdächtigte Duo habe seit mindestens sechs Jahren mit einem Netzwerk aus mehr als 30 Komplizen Versicherungssummen von rund 580.000 Euro abkassiert. Mehr als 100 Fälle seien bislang bekannt.

In wechselnder Besetzung seien die Betrüger ins europäische Ausland, etwa Frankreich und Belgien, gefahren. Dort sollen sie Unfälle mit starkem Abbremsen ausgelöst haben. Die Masche habe sich oft gegen beladene Lieferwagen mit langem Bremsweg gerichtet.

Es sollen notdürftig instand gesetzte Autos zum Einsatz gekommen sein. Die Bande habe stets den Kilometerstand verändert und Ausfuhrkennzeichen verwendet, mit denen die Fahrzeuge kurzfristig im Verkehr sein dürfen. Die beiden Hauptbeschuldigten haben der Mitteilung zufolge ihren Lebensunterhalt neben dem so ergaunerten Geld mit Mitteln aus staatlicher Unterstützung finanziert.

Die Betrugsmasche flog schon 2012 auf. Im Frühjahr 2013 wurden fünf Haftbefehle vollstreckt – die Beschuldigten kamen jedoch wieder auf freien Fuß. Nun wurden die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben.

Foto: Polizei Rhein-Kreis-Neuss

24.08.2014 Ta