Braunschweig (dapd). Regungslos hat der junge Mann mit der Glatze und den Silberohrringen das Urteil aufgenommen: Das Landgericht Braunschweig verurteilte ihn zu lebenslanger Haft wegen Mordes an einem Bordellbesitzer im Februar 2007. Nach Überzeugung der Kammer tötete der 28-Jährige aus dem Landkreis Goslar das Opfer gemeinschaftlich mit seinem Vater, einem Fleischermeister. Dieser wurde bereits 2007 wegen Mordes verurteilt, ebenfalls zu lebenslanger Haft.
«In menschenverachtender und abscheulicher Weise» zerteilte der Vater die Leiche in seiner Fleischerei, wie es der Richter Joachim Lehngut bei der Urteilsbegründung formuliert. Die Leichenteile wurden später in der Okertalsperre gefunden. Der Sohn habe zwar zunächst nichts von der Tötungsabsicht seines Vaters gewusst, jedoch später, als das Opfer bereits im Sterben lag, mit einem Stich ins Herz nachgeholfen.
Hintergrund des Mordes war nach Überzeugung des Gerichts ein Streit um 300.000 Euro zwischen dem Fleischermeister und dem Bordellbesitzer. Der heute 49-jährige Schlachter wollte das Geld im Rotlichtmilieu investieren, der Bordellbesitzer behielt es jedoch für sich. Aus Solidarität mit seinem Vater erklärte sich der 28-Jährige nach diesem Vorfall bereit, den Bordellbesitzer gewaltsam einzuschüchtern. Dazu wurde noch ein weiterer Helfer geworben, wie Lehngut erläuterte.
13.01.2011 dv