Nach Freispruch: Kripo rollt Mordfall neu auf

Pfullendorf (dpa/lsw). Knapp ein Jahr nach dem Mord an einer 64-jährigen Joggerin in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) hat die Polizei die Tat vor Ort so detailliert wie möglich rekonstruiert. Nachdem der unter Mordverdacht geratene Ehemann vor Gericht freigesprochen worden ist, muss die Polizei die Ermittlungen noch einmal ganz neu aufrollen. «Wir schauen den ganzen Fall jetzt von A bis Z noch einmal durch», sagte ein Polizeisprecherin heute. Deshalb hätten sich gestern auch alle Ermittler und Gutachter am Tatort getroffen, um sämtliche Erkenntnisse vor Ort noch einmal zusammenzutragen.

Die 64-Jährige ist im vergangenen Sommer beim Joggen brutal ermordet worden. Der Verdacht der Polizei hatte sich schnell gegen ihren Ehemann gerichtet. Doch vor Gericht kamen immer neue Fehler und Widersprüche in den Ermittlungen ans Licht, so dass der 68-Jährige schließlich freigesprochen wurde.

Die Polizei hat daraufhin wieder eine zwölfköpfige Ermittlungsgruppe eingesetzt, die nun noch einmal neu nach dem Mörder sucht. Derzeit würden unter anderem 280 Hinweise auf Personen und verdächtige Sachverhalte erneut überprüft, sagte die Sprecherin. «Das ist ein mühsames Puzzlespiel, das noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.» Eine neue heiße Spur habe sich daraus bislang noch nicht ergeben.

07.06.2013 Ta