Görlitz/Berlin (dapd-lbg). Vier Tage nach der Tötung einer 25-Jährigen in Bautzen hat der tatverdächtige Exfreund seine Flucht beendet. Der 33-Jährige stellte sich in der vergangenen Nacht auf einem Polizeirevier in Berlin, wie ein Polizeisprecher in Görlitz sagte. Dort habe er sich widerstandslos festnehmen lassen.
Im Laufe des Tages sollte der Verdächtige nach Bautzen gebracht, dem Haftrichter vorgeführt und vernommen werden. Seit der Festnahme habe sich der gebürtige Berliner nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Sprecher erklärte, er gehe davon aus, dass Alexander M. nur gesagt habe, dass er der Gesuchte sei. Es sei völlig unklar“, wo er sich während der Flucht aufgehalten habe. „Auch wissen wir nicht, was er in der Zeit gemacht hat“, erklärte er. Warum sich der 33-Jährige nach viertägiger Flucht plötzlich bei der Polizei stellte, müsse ebenfalls noch geklärt werden.
Flucht mit Kleinkind
Der vorbestrafte Mann steht im Verdacht, am Sonntag seine Exfreundin in ihrer Bautzener Wohnung erwürgt zu haben. Danach flüchtete er mit dem gemeinsamen 18 Monate alten Kind im Auto nach Brandenburg. Die Polizei stellte das Fahrzeug auf einem Rastplatz an der Autobahn 13 bei Lübben (Spreewald), der Verdächtige entkam aber zu Fuß. Das Kind ließ er unverletzt im Wagen zurück. Es wurde in medizinische Obhut gebracht. Der Polizei zufolge war oberstes Ziel bei dem Zugriff, das Kind außer Gefahr zu bringen. Seitdem suchten die Beamten im Raum Berlin-Brandenburg mit Hunden und einem Hubschrauber nach dem Mann.
Motiv für die Tat ist nach Angaben des Bautzener Staatsanwalts Christopher Gerhardi möglicherweise Eifersucht wegen des neuen Freundes der jungen Frau. Allerdings könnte bei der Tat auch Streit um das bei der Mutter lebende Kind eine Rolle gespielt haben.
Gegen Alexander M. wird wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt. Er ist dem Staatsanwalt zufolge mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Vergewaltigung. Er habe eine vierjährige Haftstrafe abgesessen.
22.12.2011 Ta
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