Neuen Kollegen schikaniert: Schwere Vorwürfe gegen Kölner SEK

Köln (dpa/lnw). Fragwürdiges «Aufnahmeritual» bei der Kölner Polizei: Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Köln sollen einen jungen Kollegen tagelang schikaniert haben. Unter anderem soll er laut «Rheinische Post», «Kölnische Rundschau» und «Kölner Stadt-Anzeiger» im Rahmen eines «Aufnahmerituals» gegen seinen Willen festgebunden worden sein. Nun soll ein externer Ermittler eingesetzt werden, um die Vorwürfe aufzuarbeiten.

Laut Staatsanwaltschaft hat der junge Polizist den Vorfall «an verantwortlicher Stelle bei der Polizei» gemeldet. Die Polizei will sich hierzu zunächst nicht äußern, sie hat die Staatsanwaltschaft bereits am Freitag eingeschaltet. Der ehemalige Direktor des Landeskriminalamts, Wolfgang Gatzke, wurde von Polizeipräsident Wolfgang Albers hinzugezogen. «Er soll unter anderem die Wertvorstellungen und Rituale im SEK Köln untersuchen», heißt es.

Düsseldorfer Polizei übernimmt Ermittlungen

Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob ein Anfangsverdacht vorliegt und Ermittlungen eingeleitet werden müssen. Dabei gehe es vorrangig um die Vorwürfe der Körperverletzung, der Freiheitsberaubung und der Nötigung, erklärte ein Sprecher. Details zu dem Vorfall, der sich 2014 ereignet haben soll, wollte er nicht nennen.

Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums kündigte an, gegen derlei Aufnahmerituale konsequent vorzugehen. Das betroffene SEK sei von seinen Aufgaben entbunden worden. Außerdem habe das Polizeipräsidium Köln die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Strafermittlungen auf das Polizeipräsidium in Düsseldorf übertragen.

24.06.2015 Ta