Ohne Rücksicht auf Verluste

Bande soll 20 Geldautomaten in die Luft gejagt haben

Lüneburg (dpa/lni/ots). Die Polizei ist einer Bande auf die Spur gekommen, die bei Sprengungen von Geldautomaten einen Schaden von rund drei Millionen Euro angerichtet haben soll. Die Gruppe von bis zu fünf Männern werde für 20 Sprengungen und zahlreiche Autodiebstähle verantwortlich gemacht, sagte Volker Schäfer, Leiter des zuständigen Fachkommissariates «Bandenkriminalität» der Zentralen Kriminalinspektion in Lüneburg.  «Der Sachschaden übertrifft die Beute bei weitem», betonte Schäfer.

Zwei der mutmaßlichen Täter sitzen in Untersuchungshaft. Die Bande soll in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Hamburg zugeschlagen haben. Die Polizei nahm bereits Ende September 2014 die Spur der Bande auf. Mitte Februar 2015 sei es dann gelungen, die beiden Männer in einer Bankfiliale in Lüthorst (Kreis Northeim) festzunehmen. Laut Polizei waren sie gerade dabei, einen Geldautomaten aufzusprengen. In der vergangenen Woche sei dann in Polen im Beisein von Lüneburger Beamten bei weiteren Verdächtigen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, nachdem die Staatsanwaltschaft Rechtshilfe beantragt hatte.

Die Bande soll seit Sommer 2014 im Einsatz gewesen sein. In Niedersachsen wird sie für Sprengungen in Unterlüß, Wriedel, Bendestorf und Brackel verantwortlich gemacht. «Die Täter haben dabei eine hohe Gefährdung von Unbeteiligten in Kauf genommen», sagte Schäfer. Viele der betroffenen Bankfilialen hätten unterhalb von Wohnungen gelegen.

15.04.2015 Ta