Permanent neue Herausforderungen

Wie die Kriminellen im Internet die Polizei beschäftigen

Hannover (dapd). Die Polizei habe 2010 vermehrt sogenannte DDoS-Attacken auf Webshops festgestellt, sagte LKA-Sprecher Frank Federau. Dabei versuchen die Täter, die Verfügbarkeit der Firmencomputer außer Kraft zu setzen und von den betroffenen Unternehmen Geld zu erpressen. Auffällig sei gewesen, dass die Geldforderungen in den meisten Fällen unter 50 Euro gelegen hätten.

Ziel: Rechner von Privatpersonen
Eine Zunahme sei auch bei Erpressungsdelikten im Zusammenhang mit der Verschlüsselung von Privat-PC registriert worden. Hier hätten Täter versucht, Rechner zumeist von Privatpersonen mit Schadsoftware zu infizieren, um auf diese Weise den Zugriff auf die eigenen Daten zu blocken. Ziel sei es, die Eigentümer dann anschließend mit Geldforderungen zu erpressen. Nach Zahlung sei den Betroffenen in Aussicht gestellt worden, die Verschlüsselung rückgängig zu machen und damit Daten wie private Korrespondenz oder Fotos wieder freizugeben.

Schadsoftware immer raffinierter“
Die Schadsoftware werde in solchen Fällen «immer raffinierter», sagte Federau. Es sei für den normalen User schwer, mit herkömmlichen Antivirenprogrammen auf diese Entwicklungen zu reagieren.

Als Angriffsziel für Straftäter würden Smartphones zunehmend interessant, sagte Federau. Es seien vermehrt Versuche festgestellt worden, diese Geräte mit spezieller Schadsoftware zu infizieren. Insbesondere sei es hierbei darum gegangen, das sogenannte SMS-TAN-Verfahren für das Onlinebanking zu manipulieren. Ähnlich wie bei den klassischen Pishing-Delikten würden dann Geldabbuchungen bei den Geschädigten vorgenommen.

Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

03.01.2011 dv