Pirmasens/Zweibrücken (dpa/lrs). Pfälzer Drogenfahnder haben zusammen mit spanischen Kollegen einen Schmugglerring zerschlagen und dabei mehr als eine Tonne Haschisch beschlagnahmt. Die Bande soll in krimireifer Manier große Mengen der Droge von Marokko nach Europa gebracht haben. Dabei nutzten die Kriminellen, zu denen nach Angaben der Ermittler auch eine dreiköpfige Familie aus Pirmasens gehört, ein umgebautes Segelboot und präparierte Autos.
Selbst nachdem im Februar beim Anlegen in Spanien im Boot etwa eine Tonne Haschisch beschlagnahmt wurde, soll der Schmuggel weitergegangen sein. Einem Polizeisprecher zufolge hätte die Fracht auf dem deutschen Schwarzmarkt einen Wert von drei Millionen Euro gehabt. Anfang Oktober fassten die Beamten den 31-jährigen Sohn der Pirmasenser Familie bei einer Schmuggelfahrt, danach wurden mutmaßliche Komplizen in Spanien und Deutschland dingfest gemacht. Insgesamt sitzen von 20 festgenommenen Verdächtigen derzeit 11 in Untersuchungshaft, 7 davon in Deutschland.
Zwei mutmaßliche Drahtzieher in Spanien gefasst
Dazu gehören neben dem 31-jährigen Mann aus Pirmasens und dessen Eltern ein Ehepaar aus Pirmasens, das eine Schmuggelfahrt samt «Ware» finanziert haben soll. Ferner einer der drei mutmaßlichen Köpfe der Organisation, ein Mann aus Hagen in Nordrhein-Westfalen, sowie ein Mann aus Frankfurt. Die anderen beiden mutmaßlichen Chefs der Bande, einer davon ein Bruder des Mannes aus Hagen, wurden in Spanien gefasst.
Die Pirmasenser Familie hat nach Angaben der Ermittler in den vergangenen Jahren längere Zeit in Spanien gelebt. Sie soll für den Transport der Drogen nach Spanien sowie von Spanien nach Deutschland, Italien und in skandinavische Länder zuständig gewesen sein. Die 60 Jahre alte Mutter wurde bereits im Juli 2013 bei Landstuhl mit 42 Kilo Haschisch im Auto erwischt, das Verfahren wurde wegen weiterer Ermittlungen jedoch ausgesetzt. Der Sohn konnte im September 2013 aus spanischer Haft entwischen.
31.10.2014 Ta