Politiker in Gefahr: Mehr Angriffe auf Wahlkreisbüros

Berlin (dpa/bb). Links- und rechtsextremistische Täter haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Anschläge auf Berliner Wahlkreisbüros verübt als zuvor. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 33 Fälle von Stein- oder Farbbeutelwürfe auf Büros sowie Schmierereien an Hauswänden oder Fenstern. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine SPD-Anfrage hervor. 2013 gab es 16 Anschläge, im Jahr davor waren es nur 11. Kein Täter wurde gefasst.

Früher verübten meistens Neonazis derartige Taten. Inzwischen sind in der Mehrzahl Linksextremisten dafür verantwortlich. Für das Jahr 2014 sieht die Polizei in 17 Fällen Mitglieder der linksradikalen Szene als Täter. In zwölf Fällen konnten die Täter nicht zugeordnet werden. Gefasst wurde noch keiner.

Besonders Büros der SPD (2014: 15 Fälle) und der Grünen (2014: 10 Fälle) gerieten wegen des Streits um die Flüchtlingsthematik ins Visier. Aber auch die anderen Parteien wurden nicht verschont. Dazu kamen noch Brandanschläge auf private Autos von Politikern, etwa von der Linken und der SPD, sowie eine Einschüchterungsaktion im Wohnhaus im Wohnhaus der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne).

08.04.2015 Ta