Raddiebe digital abwehren

ABUS auf der IAA: Prävention auf smarte Art

Immer mehr Fahrräder verschwinden. Denn Zweiräder haben in den vergangenen Jahren sowohl an Beliebtheit als auch an Wert gewonnen. »Motorisierung“ – Stichwort eBikes – und hochwertigeres, leichteres Material machen das Radfahren teuer und noch attraktiver für Diebe. Mittel und Wege, um Zweiräder zu schützen, stellt ABUS auf der Internationalen Automobil-Ausstellung («IAA Mobility») in München vor. 

Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA Mobility) präsentiert ABUS Diebstahlsicherungen für Fahrräder.

Wiesbaden/München (dpa/wel) – Kürzlich in Kassel: Einem Mann wird, so berichtet die Polizei, nachts sein knapp 3.000 Euro teures Fahrrad vor dem Wohnhaus gestohlen. Am nächsten Morgen findet er nur noch das geknackte Zahlenschloss, mit dem das Mountainbike angeschlossen war. Womit der Dieb allerdings nicht gerechnet hatte: Das Rad war mit einem versteckten GPS-Tracker ausgestattet, der seinem Besitzer in Echtzeit Standortmeldungen auf dem Handy anzeigt. Der Mann erstattete Anzeige bei der Polizei. Das Signal des kleinen Senders führte ihn und die Beamten schließlich in den Keller eines Hauses, in dem neun weitere gestohlene Bikes standen.

12.424 Fahrräder sind nach Angaben der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im vergangenen Jahr allein in Hessen gestohlen worden. Der Schwerpunkt liegt beim einfachen und schweren Diebstahl in der Preisklasse von 500 bis 2.500 Euro, wie es beim Landeskriminalamt heißt. «Es ist davon auszugehen, dass sich Bandentäter stets von der jeweiligen Marktsituation leiten lassen und genaue Vorstellungen davon haben, welche Arten, Modelle oder technischen Ausstattungsmerkmale sich am besten zu Geld machen lassen. Aktuell ist ein Trend zu E-Bike-Diebstählen aus Gewerbeobjekten erkennbar», sagt LKA-Pressesprecher Ibtasam Arif.

GPS-Tracker spüren Bikes auf 
Die Chancen, ein gestohlenes Rad zurückzubekommen, stehen schlecht. Den Ermittlern zufolge wurden im vergangenen Jahr nur rund zehn Prozent der Fälle aufgeklärt. Um ihr geklautes Bike dennoch ausfindig machen zu können, setzen immer mehr Radfahrer auf GPS-Tracker. Zum Teil sind die Geräte bereits im Rad integriert, sie können aber auch nachgerüstet werden.

Das LKA in Hessen «steht einem Einsatz von GPS-Ortung durch Privatpersonen, insbesondere bei höherwertigen E-Bikes, grundsätzlich positiv gegenüber», sagt Pressesprecher Arif. Wird ein Diebstahl festgestellt, sollte sich der Besitzer jedoch niemals selbst auf die Suche nach seinem gestohlenen Fahrrad machen, sondern unverzüglich die Polizei alarmieren, betont er. Sofern die Geschädigten die Daten zur Verfügung stellen, unterliege die Weitergabe zur Ortung des Fahrrads keinen rechtlichen Hürden.

Die Mischung macht’s 
Claus Opfermann vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) warnt aber, sich nicht zu sehr auf die GPS-Tracker als Schutz gegen Diebstahl zu verlassen. «Wenn ich ein Profi bin, weiß ich, wo das Ortungsgerät eingebaut ist und kann es schnell außer Kraft setzen.» Die Tracker würden eher gegen Gelegenheitsdiebe helfen. «Das ist ein schöner Zusatz, aber ersetzt eine weitere Sicherung nicht», sagt der Fachmann in Sachen Prävention.

Den besten mechanischen Diebstahl-Schutz bieten laut Opfermann stabile Bügel- oder Panzerkabelschlösser. Er rät zudem zur Fahrrad-Codierung. Dabei wird beispielsweise durch die Polizei oder den ADFC ein Code, bestehend aus der verschlüsselten Adresse und den Initialen des Eigentümers, deutlich sichtbar in den Fahrradrahmen eingraviert, um den Weiterverkauf zu erschweren. Polizei oder Fundbüro erkennen anhand des Codes sofort den Eigentümer des Fahrrads und können ihn im Falle eines Diebstahls informieren.

Fahrräder auf der Autoausstellung 
Opfermann rät Fahrradbesitzern zudem, ihre Räder auch in Kellern und Garagen zu sichern. Bei Cityrädern, die oft im öffentlichen Raum abgestellt werden, empfiehlt er zusätzlich eine Felgensicherung. E-Bike-Besitzer sollten zudem immer den Akku mitnehmen, wenn sie das Rad nicht im Blick haben können, da diese vermehrt gestohlen würden.

Optimaler Schutz für teure Bikes. Wird das Kettenschloss manipuliert, wird Alarm ausgelöst.

Beides – konventionelle Diebstahlsicherungen wie auch preislich anspruchsvollere «smarte» Lösungen – stellt ABUS, Werbepartner des Sicherheitsportals «e110.de», zurzeit auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA Mobility) in München vor. In einer von zwei Messe-Hallen, in denen Neuheiten ausschließlich aus dem Zweirad-Markt präsentiert werden, findet sich auch der Messestand von ABUS.

ABUS setzt auf die App
Hier zeigt der renommierte Hersteller von Sicherheitszubehör neben seinen bekannten Bügelschlössern und stabilen Ketten auch die digitalen Möglichkeiten, sein Fahrrad zu schützen. Mit Hilfe von Apps und Clouds kann man sein teures Zweirad auf- und zusperren oder jederzeit überwachen. So ist etwa das herkömmliche Kettenschloss mit einem kleinen Kästchen verbunden, das auf dem Smartphone des Bike-Besitzers sofort Alarm auslöst, wenn sich ein Dieb daran zu schaffen macht. Entwendet er das Bike, kann man ihn mit dieser Anwendung per GPS verfolgen.

Hundertprozentige Sicherheit allerdings kann auch beim Schutz von Fahrrädern niemand garantieren. Und natürlich sollte die Schutzmaßnahme an das Bike angepasst sein. Einen alten Drahtesel mit einem mehrere hundert Euro teuren digitalen Schutz auszustatten, wäre sicher unverhältnismäßig. Genauso wie ein mehrere tausend Euro teures Rennrad nur mit einem Drahtschloss zu versehen – für einen Dieb geradezu eine Aufforderung. Ein Schnitt mit der Zange und das Rad ist weg.

Deshalb sollte man sich über den geeigneten Diebstahlsschutz informieren – im Fachhandel oder auf den Internetseiten von ABUS.

Fotos:  Dominik Wellnitz / e110

07.09.21 wel