Rasende in Notwehr erschossen

München (dapd). Ein Münchner Beamter hat vermutlich in Notwehr eine 49-jährige Frau getötet. Der Beamte wurde bei dem Einsatz in einer Wohnung von der psychisch schwer kranken Frau mit einem Messer bedroht. Sie hatte zuvor angekündigt, ihre Tochter umbringen zu wollen.

Die Staatsanwaltschaft München I geht davon aus, dass der Beamte aus Angst um sein Leben den Schuss abgab. Er wird regulär im Dienst bleiben und erst einmal wie schon lange geplant in Urlaub gehen. Gegen ihn wurde kein Strafverfahren eingeleitet. Ihm wurde psychologische Betreuung angeboten.

Auf die 49-Jährige hatte ein Mitarbeiter einer psychiatrischen Einrichtung aufmerksam gemacht. Ihm zufolge hatte die ehemalige Patientin angekündigt, ihre 24 Jahre alte Tochter umbringen zu wollen. Der Aufenthaltsort der Tochter war zu diesem Zeitpunkt unklar.

Nach Polizeiangaben hatte der Polizeiobermeister sich mit einer Axt über den Balkon Zutritt zu der Wohnung verschafft, während sein Kollege die Wohnungstür sicherte. Die Frau habe sich mit einem Küchenmesser in der Hand dem Polizisten genähert und mehrfache Warnungen ignoriert. Auch der Einsatz von Pfefferspray habe keine Wirkung gezeigt.

Schließlich gab der Beamte laut Polizei einen Schuss auf die Frau ab. Dieser traf die 49-Jährige ersten Obduktionsergebnissen zufolge auf Höhe des Schlüsselbeins. Trotz des sofortigen Eingreifens ebenfalls anwesender Sanitäter starb die Frau in der Nacht im Krankenhaus. Wie sich herausstellte, befand sich die Tochter der Frau zum Tatzeitpunkt nicht in der Wohnung.

03.01.2011 dv