Razzia gegen rechts

Bayerische Polizei zieht rechtsextreme Gruppierung aus dem Verkehr

Bamberg (dpa/lby). Mit einer Razzia sind Polizei und Staatsanwaltschaft gegen eine rechtsextreme Gruppierung im Raum Bamberg und auch an zwei Objekten in Mittelfranken vorgegangen. Gegen drei Personen seien dabei Haftbefehle vollstreckt worden, gab Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekannt. «Nach aktuellem Ermittlungsstand konnten wir eine gewalttätige Gruppierung mit rechtsextremen Hintergrund aus dem Verkehr ziehen und dingfest machen», verkündete der Innenminister.

Zeitgleich schlugen die Ermittler gestern Morgen um 6 Uhr an zehn Objekten in Oberfranken und zwei in Mittelfranken zu. Gegen die Angehörigen der Gruppierung werde bereits seit längerer Zeit «intensiv» ermittelt, erklärte Herrmann weiter. Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen stehen die Täter unter anderem in Verdacht, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben.

Konkrete Aktionen in Planung?
Bei der Razzia, an der unter anderem fast 90 Polizeibeamte beteiligt waren, seien auch umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, darunter eine Schusswaffe und weitere gefährliche Gegenstände. Laut Bayersichem Rundfunk hatten die Männer kiloweise Feuerwerkskörper aus Osteuropa bestellt. Die Pyrotechnik sei jedoch durch die Polizei abgefangen worden. Nun müssen die weiteren Ermittlungen ergeben, ob die Gruppierung bereits konkrete Aktionen geplant hatte.

Vertreter des rechtsextremen Spektrums planen in Bamberg für den 31. Oktober eine Demonstration «gegen Asylmissbrauch». Ziel des Protestzugs soll die Aufnahme- und Rückführungseinrichtung für Flüchtlinge mit geringer Chance auf ein Bleiberecht sein.

22.10.2015 Ta