Hunderte Polizisten durchsuchen zwei Brandenburger Asylbewerberheime. Die Beamten nehmen vier Bewohner fest. Die jungen Männer sollen für eine Vielzahl von Straftaten verantwortlich sein.
Brandenburg/Havel/Letschin (dpa) – Die Brandenburger Polizei hat gestern Morgen zwei Asylbewerberheime in Brandenburg/Havel und Letschin (Märkisch-Oderland) durchsucht. Vier Bewohner wurden festgenommen. Bei der Razzia ging es um die Sicherstellung von Beweismitteln und die Vollstreckung von Haftbefehlen.
In dem Übergangswohnheim in Brandenburg/Havel wurde laut Polizei ein 19-Jähriger festgenommen. Ein ebenfalls 19-jähriger Mann wurde in einem Heim in Prenzlau (Uckermark) gefasst. In einer Unterkunft in Letschin nahmen die Polizisten zwei weitere Bewohner (18 und 19) fest. Die Männer sollten dem Haftrichter vorgeführt werden. Hunderte Beamte waren im Einsatz. Um wieviele Beschuldigte es sich insgesamt handelt, soll nach Abschluss der Ermittlungen bekanntgeben werden.
Bande beging Überfälle und Diebstähle
Den Durchsuchungen gingen Ermittlungen der Staatsanwaltschaften Potsdam und Frankfurt (Oder) voraus. Seit Anfang 2018 sollen sich mehrere jugendliche Tschetschenen, darunter die Festgenommenen, zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben, um in Brandenburg/Havel gemeinsam auf Raubzug zu gehen.
Sie wollten Bargeld, Mobiltelefone, Kleidung und Fahrräder stehlen, um sie selbst zu nutzen oder weiterzuverkaufen. Mehrere Beweismittel, darunter drei Fahrräder, stellte die Polizei sicher. Zu den vorgeworfenen Taten zählen eine schwere Körperverletzung Mitte April 2018 vor dem Hauptbahnhof Brandenburg/Havel sowie mehrere Automatenaufbrüche und Körperverletzungen in und um Berlin. Daneben wird die Gruppe für mehrere Raubstraftaten im März und April 2018 in der Innenstadt von Brandenburg/Havel verantwortlich gemacht.
Auch in anderen Orten in Brandenburg sowie in Berlin und Sachsen-Anhalt wurden Gewaltdelikte und Diebstähle begangen. Insgesamt ermitteln die Brandenburger Behörden zu 84 Straftaten. In der Polizeidirektion West ist hierfür die Ermittlungsgruppe «EG Kaukasus» eingerichtet worden.
Foto: André Wirsing / Märkische Allgemeine / dpa
10.05.19 wel