Rechter Überfall in Ballstädt: 13 Verdächtige

Erfurt/Ballstädt (dpa). In Zusammenhang mit dem brutalen Überfall Rechtsextremer auf eine Kirmesgesellschaft in thüringischen Ballstädt sitzt jetzt ein 38-Jähriger in Untersuchungshaft. Gegen den Mann sei gestern Haftbefehl erlassen worden, erklärte das Landeskriminalamt (LKA) in Erfurt. Insgesamt hatte die Polizei am Wochenende fünf Beschuldigte im Alter von 24 bis 38 Jahren festgenommen. Drei Männer und eine Frau seien inzwischen jedoch wieder auf freiem Fuß, hieß es.

Die Polizei hat am Samstag elf Privatwohnungen in Thüringen durchsucht und dabei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. In dem kleinen Ort Ballstädt (Kreis Gotha) hat in der Nacht zum 9. Februar eine Gruppe von Rechtsextremen eine Kirmesfeier gestürmt und dabei zehn Menschen verletzt. Laut LKA ist inzwischen ein Großteil der Tatverdächtigen namentlich bekannt. Im Fokus der Ermittler stünden derzeit 13 Personen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Raubes seien aber noch nicht abgeschlossen.

Zu den durchsuchten Objekten gehörte auch die im Sommer 2013 von Anhängern der rechten Szene gekaufte alte Bäckerei in Ballstädt, das sogenannte gelbe Haus. Bereits im August 2013 wurden bei einer Razzia in Privatwohnungen in Crawinkel, Ballstädt und Erfurt zahlreiche Waffen sichergestellt. Medien berichteten danach von Kontakten zur österreichischen Neonazikameradschaft «Objekt 21».

17.02.2014 Ta