Sakralkunst verscherbelt

Bayerische Polizei macht mutmaßlichen Kirchendieb dingfest

Dingolfing (dpa/lby/pol). Eine Serie von Diebstählen aus Kirchen hat die Polizei in Bayern aufgeklärt. Ein 39 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Dingolfing sei festgenommen worden, nachdem zahlreiche Beutestücke in dessen Wohnung sichergestellt wurden, gab das Landeskriminalamt in München (LKA) bekannt. Den entscheidenden Hinweis habe ein Kunstsammler gegeben. Dieser hatte erst vor wenigen Tagen einige der Stücke von dem 39-Jährigen gekauft.

Ende letzter Woche hatten die Fahnder die Öffentlichkeit über die Diebstahlsserie informiert und um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Als der Kunstsammler von der Fahndung des LKA erfuhr, alarmierte er die Beamten und nannte ihnen den Namen des Verkäufers. Die Ermittler machten sich sofort auf den Weg nach Niederbayern, wo sie den Tatverdächtigen in seiner Wohnung festnahmen. Außerdem fanden sie dort zwei weitere gestohlene Kirchenkunststücke. Einen weiteren Engel, der im Internet angeboten worden war, stellten die Fahnder gestern sicher.

Arbeit für die Kripo noch nicht beendet
Der 39-Jährige arbeitslose Werkzeugmacher macht bislang keine Angaben zum Tatvorwurf. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Nach den Erkenntnissen der Ermittler soll er seit Anfang November 2014 für zwölf Diebstähle aus Kirchen verantwortlich sein. Der Schwerpunkt der Taten lag in Niederbayern, ein Tatort lag in der Oberpfalz und einer in Oberbayern. Bei den Beutezügen soll der Tatverdächtige zwölf Holzfiguren und Holzkreuze im Gesamtwert von 40.000 Euro gestohlen haben.

Bei dem Kunstsammler wurden weitere sakrale Gegenstände sichergestellt, deren Herkunft noch ungeklärt ist. Die Ermittler halten es daher für möglich, dass der Verdächtige noch weitere, bisher unbekannte Diebstähle begangen hat. Die Ermittlungen in dieser Richtung werden fortgesetzt. Die Polizei bittet deshalb weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung.

Fotomontage: LKA Bayern/e110

03.03.2015 Ta