Schießerei in Magdeburg

Automatensprenger liefern sich wüste Verfolgungsfahrt mit Polizei

Magdeburg (dpa). Brutale Räuber haben in Magdeburg einen Geldautomaten gesprengt und sich anschließend einen Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Danach entkamen sie unerkannt. Um an das Geld in dem Automaten einer Bankfiliale zu kommen, lösten die Täter gestern am frühen Morgen eine Sprengung aus. «Es sieht hier aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen», sagte Polizeisprecher Andreas von Koß. Inzwischen sucht die Polizei mit Hilfe vieler Spuren, Hinweise und Zeugenaussagen nach den Tätern.

Beamte, die zufällig in der Nähe des Tatorts waren, überraschten die Täter offenbar. Die hätten sofort das Feuer eröffnet, hieß es. Die Beamten schossen zurück. Anschließend flüchteten die Täter in einem sehr schnellen dunklen Wagen in Richtung Bundesstraße 1. Von Koß sagte, kein Beamter sei verletzt worden. Allerdings stünden die Beteiligten unter Schock und würden betreut.

Ein Bild der Verwüstung
Der kleine Raum in einer Ladenzeile sei zu großen Teilen zerstört: Wände seien gerissen, Deckenplatten heruntergestürzt, Scheiben und Türen kaputt. Ermittler des Landeskriminalamts haben Geldscheine gefunden. Wie viel die Täter erbeutet haben, ist laut Polizei noch unklar. Weil es möglich ist, dass einer der Räuber verletzt wurde, telefonierte die Polizei gestern alle Krankenhäuser in der Umgebung ab. Die Schadenshöhe ist laut Polizei erheblich, genau beziffern lässt sie sich noch nicht.

Auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera konnte die Täter nicht ausfindig machen. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise, die das Fluchtauto auf dem Weg Richtung Autobahn 2 oder auf der Autobahn gesehen haben. Firmen mit Sitz in dieser Richtung, die mit Videokameras ausgestattet sind, wurden gebeten, die Aufzeichnungen zu sichten, die Hinweise auf das Täterfahrzeug oder die Täter liefern könnten. Die Ermittler gehen von mindestens zwei Tätern aus.

Von Koß sagte, Sprengungen von Geldautomaten habe es in den zurückliegenden Monaten immer wieder in den ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts gegeben. Dabei gingen die Täter mehr oder weniger brutal vor. «In dieser Art und Weise hatten wir das aber noch nicht», sagte der Polizeisprecher.

30.11.2013 Ta