Oberaudorf (dpa/lby). Die Menschenschlepper, die Flüchtlinge aus den Krisengebieten der Welt nach Deutschland schmuggeln, handeln immer brutaler. Ein Schleuser hat jetzt ein zehn Jahre altes Mädchen auf der 500 Kilometer langen Autofahrt von Mailand nach Oberbayern in den Kofferraum gesperrt. Das Kind wurde bei Oberaudorf zwischen Gepäckstücken entdeckt, wie die Bundespolizei berichtet. Das Mädchen und ihr 60-jähriger Vater, der sich ebenfalls im Auto befand, stammen aus Syrien. Im Wagen waren drei weitere Syrer, die keine Papiere bei sich hatten.
Für die Etappe von Vater und Tochter von Italien in die Niederlande soll ein Hintermann nach ersten Erkenntnissen 1.200 Euro verlangt haben. Die Syrer kamen in eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge. Der Schleuser, ein Ägypter, befindet sich in Untersuchungshaft.
Ein anderer Schlepper versuchte auf der Autobahn 8 den Fahndern der Bundespolizei mit Tempo 200 zu entkommen. Mit Unterstützung von Beamten einer nahen Polizeiinspektion konnte der 33 Jahre alte Fahrer auf der riskanten Flucht schließlich gestoppt werden. Er hatte fünf Palästinenser ohne Papiere im Wagen. Auch der 33-Jährige kam in Haft.
19.08.2014 Ta