Frankfurt/Main (dpa/lhe). In der Affäre um Schmiergeldzahlungen beim Ausbau des Frankfurter Flughafens hat die Staatsanwaltschaft vier Männer wegen Bestechung angeklagt. Dabei geht es um Grundstücke im Frachtbereich Cargo-City Süd, die verschoben worden sein sollen und dadurch erzielte Gewinne in Höhe mehrerer Millionen Euro, sagte die Sprecherin der Frankfurter Behörde, Nadja Niesen, auf Anfrage. Unter den Angeklagten befinde sich ein zum Tatzeitpunkt verantwortlicher Ex-Manager des Flughafenbetreibers Fraport.
Der Mann soll gegen Schmiergeld Erbbaurechte an Interessenten verschoben haben. Ermittelt wurde zwischenzeitlich gegen zwölf Verdächtige, Ende Oktober 2013 wurden Büros und Wohnungen in Norddeutschland durchsucht, zuvor gab es eine Großrazzia in Deutschland und Liechtenstein. Bei zwei beteiligten Firmen sollen dabei mehrere Millionen Euro beschlagnahmt worden sein. Fünf Verdächtige saßen zwischendurch in Untersuchungshaft. Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten im Alter zwischen 47 und 55 Jahren eine Haftstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren. Unter ihnen sind laut Staatsanwaltschaft auch ein Immobilienmakler sowie ein Projektentwickler.
Fraport zeigt sich kooperativ
Laut eines Berichts des Magazins «Focus» geht es um zwei Grundstücksgeschäfte, mit denen Firmen des Projektentwicklers zwischen 2007 und 2009 rund 13,5 Millionen Euro Gewinn gemacht haben sollen. Im Gegenzug sei mehr als eine Million Euro an Schmiergeld geflossen. Dem Bericht zufolge gibt es bereits weitgehende Geständnisse dreier Angeklagter, der vierte habe ein Teilgeständnis abgelegt, schrieb das Blatt.
Die Staatsanwaltschaft wollte diese und weitere Informationen nicht bestätigen und verwies auf das Hauptverfahren, das vor der Wirtschaftskammer des Landgerichts stattfinden werde. Wann, sei unklar. Ein Fraportsprecher wollte sich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern, sagte aber, sein Unternehmen kooperiere vollumfänglich mit der Staatsanwaltschaft. Der angeklagte Manager arbeite nicht mehr bei der Fraport.
12.09.2014 Ta