Schmiergeldaffäre bei Panzerhersteller: Ex-Manager angeklagt

München (dpa). Die Staatsanwaltschaft München hat Anklage gegen einen ehemaligen Manager des Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann erhoben. Es bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung bei einem Rüstungsgeschäft mit Griechenland, teilte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch heute in München mit. Er bestätigte damit einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung». Der Mann wurde bereits vor Monaten in Untersuchungshaft genommen.

Zur Höhe der möglicherweise hinterzogenen Steuern äußerte sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf das Steuergeheimnis nicht. Nach Informationen der Zeitung soll er in seiner Steuererklärung mehr als eine Million Euro verschwiegen haben. Das Landgericht muss nun prüfen, ob die Anklage zugelassen wird und es zu einem Prozess kommt.

Bestechungsvorwürfe bereits verjährt
Krauss-Maffei Wegmann (KMW) mit Sitz in München fertigt einige der bekanntesten deutschen Rüstungsgüter, darunter den Kampfpanzer Leopard oder die Panzerhaubitze 2.000. Im Jahr 2001 vereinbarte das Unternehmen die Lieferung von 24 Panzerhaubitzen an Griechenland für rund 200 Millionen Euro. Die Athener Justiz geht seit Jahren dem Verdacht nach, dass staatliche Rüstungseinkäufer und Militärs in Griechenland dabei Schmiergeld angenommen haben.

Neben den Panzerhaubitzen geht es dabei auch um den Kauf von Leopard-2-Panzern, die KMW im Jahr 2003 für 1,7 Milliarden Euro an Griechenland verkauft hat. Im Zusammenhang mit diesem Geschäft wurden im vergangenen Jahr auf Bitte der Athener Staatsanwaltschaft auch Geschäftsräume der Münchner KMW-Zentrale durchsucht. Der Vorwurf der Bestechung von Amtsträgern gegen den Ex-Manager wäre inzwischen aber verjährt. Die Anklage beschränkt sich daher nach Informationen der Zeitung auf Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchten Prozessbetrug.

20.07.2015 Ta