Schuss in den Rücken – aus Notwehr?

Sittensen (dapd). Der bei einem Raubüberfall in Sittensen getötete 16-Jährige ist durch einen Schuss in den Rücken gestorben. Das ergab die Obduktion, wie ein Sprecher der Kai-Thomas Breas von der Staatsanwaltschaft Stade am Mittwoch sagte. Gegen den 77-jährigen Hausbesitzer, der den Schuss abgab, wurde inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es werde geprüft, ob der Jäger in Notwehr handelte und somit straffrei bleibe. Möglich sei aber auch, dass sich der Mann wegen Totschlags verantworten müsse.

Auch bei einem Schuss in den Rücken könne das Überfallopfer in Notwehr gehandelt habe, etwa wenn der Jugendliche sich gerade erst umgedreht habe, sagte Breas. Geprüft werde aber auch, ob der Schütze möglicherweise die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschritten habe. Auch dann würde der gehbehinderte Rentner straffrei ausgehen.

15.12.2010 dv