Sie sollte nicht allein bleiben: Mutter erstickt behinderte Tochter

Riedlingen (dpa/lsw). Eine 86 Jahre alte Frau soll in einer Wohnung in Riedlingen (Kreis Biberach) ihre behinderte Tochter mit einem Kissen erstickt haben. «Als Motiv gab sie an, dass sie Angst hatte, selbst bald sterben zu müssen», erklärte die Polizei. «Ihre schwerstbehinderte Tochter wollte sie dann nicht alleine zurücklassen.» Die Frau gestand die Tat und befindet sich in einem psychiatrischen Krankenhaus, wie Staatsanwaltschaft und Polizei berichten. Der Haftbefehl erging wegen Mordes.

Die Polizei fand die Leiche der 45-Jährigen am Montag. In der Riedlinger Wohnung hielt sich auch die verwirrte Mutter auf. Sie wies Verletzungen an den Armen auf und blutete stark. Nach ersten Ermittlungen soll die Rentnerin ihre Tochter zunächst gefesselt und dann mit einem Kissen im Bett erstickt haben.

Anschließend wollte sie sich wohl selbst das Leben nehmen. Als ihr das nicht gelang, verständigte sie Familienangehörige, die die Polizei riefen. Der Richter erließ Haftbefehl gegen die Seniorin.

21.10.2015 Ta