Sony und die fatalen Folgen

Ein Experte über den Daten-GAU - was heißt das für die Kunden?

Berlin/Mainz (dv) Das Vorgehen von Sony zeuge von großer Hilflosigkeit, sagt der Experte. Sascha Pfeiffer glaubt, Sony sei bei der Datensicherheit schlampig vorgegangen. Der Internetsicherheitsexperte vermutet, dass ein Hacker sich über einen Sony-Mitarbeiter – etwa über ein Trojaner-Programm – in das Unternehmensnetzwerk eingeschleust haben könnte. Nach diesem Muster seien auch andere große Netz-Attacken der vergangenen Monate abgelaufen.

So erklärt der Experte bei heute.de unter anderem:

Diese Attacke hat gewaltige Ausmaße. Viele der jungen Kunden beim PlayStation Network gehen sehr sorglos mit ihren Daten um – und haben beispielsweise auch die Kreditkartendaten ihrer Eltern bei dem Netzwerk hinterlegt. Häufig benutzen sie, wie übrigens die meisten User, auch  das gleiche Passwort für unterschiedliche Internetseiten. So können die Hacker gleich auch noch auf die E-Mails, das Facebookprofil oder den Bank-Account zugreifen.“

„Sony hat geschlampt“
„Sony hat die Seite mehr als eine Woche abgeschaltet. Das zeugt von großer Hilflosigkeit. In dem Maße, in dem ein Unternehmen Daten sammelt, muss es auch für deren Sicherheit sorgen. Es sieht im Moment so aus, als hätte Sony da geschlampt.“

„Man darf sich das nicht wie in Hollywood-Filmen vorstellen. Die großen Hacker-Attacken der letzten Monate liefen alle nach dem gleichen Muster ab: Ein Hacker kennt über viele Ecken einen Mitarbeiter der Firma und schleust sich dann über diesen Kontakt – etwa mit Trojaner-Programmen – in das Unternehmens-Netzwerk ein. Ich denke, so wird das auch in diesem Fall gelaufen sein.“

Kontrolle ist jetzt gefragt
„Die Kunden sollen ganz genau ihre Kontoauszüge überprüfen, wenn sie ihre Kreditkartendaten bei Sony gespeichert haben. Sollte es da irgendwelche Auffälligkeiten geben, sollten die Karten schnellstmöglich gesperrt werden. Außerdem sollten Kunden natürlich ihre Passwörter für alle Internetplattformen ändern. Die Spam-Attacken, von denen die geklauten E-Mail-Adressen betroffen sein könnten, lassen sich mit Filtern eindämmen. Viel mehr kann man im Moment leider nicht tun.“

04.05.2011 dv